Putin-Freund Aleksandr Sytin plaudert Kriegspläne aus

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RusslandPutin-Freund plaudert wahren Kriegsplan aus – Sendung abgebrochen

In einer russischen TV-Sendung hat Politikwissenschaftler Aleksandr Sytin frei von der Leber weg gesprochen. Die Sendung wurde daraufhin abgebrochen.

Jonas Bucher
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Jonas Bucher
Kreml-Propagandist Aleksandr Sytin sagte im Staats-TV, dass Russland in Wirklichkeit einen expansiven Kurs durchführt.
Der Kreml behauptet stets, dass der Krieg in der Ukraine notwendig sei, um die russischstämmige Bevölkerung vor dem vermeintlich «brutalen ukrainischen Nazi-Regime» zu schützen.
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Kreml-Propagandist Aleksandr Sytin sagte im Staats-TV, dass Russland in Wirklichkeit einen expansiven Kurs durchführt.

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Politikwissenschaftler und Kreml-Propagandist Aleksandr Sytin war am Sonntagabend, als Putin sich mit einem Rekordergebnis in eine weitere Amtszeit wählen ließ, in einer Talk-Sendung im russischen Staats-TV NTW (im Besitz von Gazprom) zu Gast. In der Sendung sprachen die Gäste unter anderem über die russische Invasion in die Ukraine, die in Russland als «militärische Spezialoperation» bezeichnet werden muss.

Russland behauptet, dass diese Operation in der Ukraine notwendig sei, um die russischstämmige Bevölkerung vor dem vermeintlich «brutalen ukrainischen Nazi-Regime» zu schützen.

Dann sagte der 65-jährige Sytin etwas, das er wohl nicht hätte sagen sollen: «Immer wieder wird über die Ukraine gesprochen, aber ehrlich gesagt interessiert sich niemand wirklich für die Ukraine. Die eigentliche Herausforderung besteht darin: Russland führt einen bestimmten expansiven Kurs durch. Das ist eine Tatsache. Die Länder der Nato und der EU wollen diesem Expansionskurs ein Ende setzen. Die Frage ist, wie sie das tun werden ...»

Moderator greift sofort ein

An diesem Punkt greift Moderator Andrey Norkin ein. Er unterbricht Sytin abrupt: «Das ist keine Expansion, sondern die Verteidigung nationaler Interessen und Sicherheit. Wir müssen hier kurz unterbrechen. Wir sind gleich nach der Pause zurück.» Die Sendung wird abgebrochen.

Sytin ist bereits früher dadurch aufgefallen, zu viel preiszugeben. 2022 gestand er ein, dass Russland die «territoriale Integrität einer souveränen Nation» verletzt habe, als es in die Ukraine einmarschierte. Anders ausgedrückt: Putin habe völkerrechtswidrig einen Krieg begonnen. Gut möglich also, dass der 65-Jährige künftig nicht mehr in TV-Sendungen eingeladen wird.

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