41 Kinder totRussland weint um Opfer des Großbrandes
Die Region Kemerowo in Sibirien trägt Trauer und gedenkt der Toten des Großbrandes in einem Einkaufszentrum. Mindestens 41 der 64 Opfer sind Kinder.

Auf Anordnung von Gouverneur Aman Tulejew gilt in der sibirischen Region im Kusbass ab Dienstag dreitägige Trauer – zum Gedenken an die Todesopfer des Großbrandes in einem Einkaufszentrum vom Sonntag. Auch die Hafenstadt Wladiwostok im Fernen Osten Russlands verkündete aus Solidarität mit den Opfern eine dreitägige Trauer.
Am Morgen erschien überraschend Präsident Wladimir Putin in Kemerowo und legte einen Blumenstrauß an einer Mauer des Einkaufszentrums nieder. Dort hatten zuvor Bewohner der Stadt Blumen, Kerzen und Spielsachen abgelegt, ebenso wie Fotos der Opfer. Auf Instagram kursieren Trauerbekundungen unter dem Hashtag #PrayforKemerovo.
Präsident Putin übte gleichzeitig scharfe Kritik an Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen. «Was sich hier bei uns ereignet, sind keine Kampfhandlungen, keine plötzlichen Methangasexplosionen in einem Schacht», wurde er von den russischen Medien zitiert.
«Menschen kamen hierher (ins Einkaufszentrum), um zu entspannen; Kinder. Wir reden über Demografie und verlieren so viele Menschen, und weshalb? Aus verbrecherischer Nachlässigkeit und Schlamperei», sagte Putin unter Hinweis auf die möglichen Ursachen der Katastrophe.
Verletzte noch in Krankenhaus
Unter den 64 Todesopfern des Feuers in einem russischen Einkaufszentrum sind einem Medienbericht zufolge 41 Kinder. Die Namen von 41 Kindern stünden auf der Liste der Toten, zitierte die Nachrichtenagentur RIA Nowosti am Dienstag einen Vertreter der regionalen Rettungsdienste. Zuvor war von mindestens neun getöteten Kindern bei dem Unglück in der sibirischen Stadt Kemerowo die Rede gewesen. Eine Schulklasse aus der Provinz war zum Zeitpunkt des Brandes dort in einem Kino.
Das Feuer war am frühen Sonntagabend im vierten Stock des Einkaufszentrums ausgebrochen. Es erfasste innerhalb kurzer Zeit eine Fläche von rund 1600 Quadratmetern. Das Shopping-Center «Simnjaja Wischnja», das wegen seines Kinos und des Tiergeheges besonders bei Familien beliebt ist, war 2013 in der Industriestadt rund 3000 Kilometer östlich von Moskau eröffnet worden.
Überlebende berichteten von dramatischen Szenen: Ein Elfjähriger sei auf der Flucht vor den Flammen aus einem Fenster im vierten Stock gesprungen. Seine Eltern und die jüngeren Geschwister überlebten das Feuer nicht. Angehörige hätten selbst nach ihren Kindern gesucht und hilflos zusehen müssen, wie diese starben.
Erste Aufnahmen zeigen, wie verheerend das Feuer im Einkaufszentrum war:
(L'essentiel/bla / sda)