Zauber-WM – Saarländischer Magier misst sich mit Vollprofis

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Zauber-WMSaarländischer Magier misst sich mit Vollprofis

ST. WENDEL - Rund 6000 Menschen in Deutschland zaubern - einer von ihnen ist Jakob Mathias. Der junge Magier aus dem Saarland will an die Weltspitze.

Zauberer Jakob Mathias will mit seinen Assistentinnen Lucie Kuhn (l) und Lina Stoll bei der WM überzeugen.

Zauberer Jakob Mathias will mit seinen Assistentinnen Lucie Kuhn (l) und Lina Stoll bei der WM überzeugen.

DPA/Oliver Dietze

Eben stand er noch voll angezogen auf der Bühne, jetzt duscht sich Jakob Mathias in Shorts hinten im Zuschauerraum. Die Schüler des Gymnasiums Wendalinus im saarländischen St. Wendel klatschen begeistert. In der kommenden Woche steht der Nachwuchsmagier bei der Zauberer-WM im italienischen Rimini (6. bis 11. Juli) einem sehr viel kritischerem Publikum gegenüber. Mit seiner Show «Beachparty» will der 20-jährige Saarländer die Jury überzeugen, dass er besser ist als seine Konkurrenten aus aller Welt.

«Es wird schwer werden. Alles muss klappen», hofft der blonde junge Mann. Dann sei ein dritter Platz drin. Die Konkurrenz etwa aus Asien oder den USA ist hart. Viele seiner Gegner sind Vollprofis. In Südkorea kann man Zaubern sogar an zwei Unis studieren und so den ganzen Tag an den Tricks feilen. Jakobs Show dagegen ist eine Art Zauberer-Familienwerk: Gemeinsam mit Vater Martin feilt er an seinen Tricks, Mutter Tatjana schneidert die Kostüme, Freundin Lucie und die Bekannte Lina assistieren ihm auf der Bühne. Vier frühere Schulkameraden sorgen für Licht, Ton oder Bühnenaufbau.

Vielseitiger Magier

Jakob Mathias sei ein «Nachwuchstalent», sagt Dirk Omlor von der bundesweiten Zauberervereinigung Magischer Zirkel. Das zeige allein schon die Tatsache, dass er bei der WM gleich in zwei von acht Kategorien antrete, erklärt Omlor. Die anderen zehn deutschen Zauberer bei der WM konkurrieren je in nur einer Sparte. Jakob will mit seiner Beachparty in der Kategorie «Parlour Magic» (Salon Magie) glänzen und mit einem Auftritt, in der er eine Cola- in eine Fantaflasche verwandelt, in der Sparte Allgemeine Magie. Bei der WM will er mit einem Feuerwerk an Akrobatik und Tricks überraschen. «Wenn du einen anderen Zauberer verblüffst, ist das schon die halbe Miete», erzählt er.

Inzwischen bringt ihm das Zauberhandwerk auch schon einiges ein, reich geworden ist er aber noch nicht. «Am Ende ist aber eine schwarze Null rausgekommen», erzählt Jakob. Jeden Euro investiere er wieder in seine Shows, da sei sicher schon die Summe eine Kleinwagens zusammengekommen. Seit einem halben Jahr macht der Student nichts anderes, als für die WM an seinen Tricks zu feilen. Dafür hat er sich ein Frei-Semester an der Uni genommen.

(dpa/L'essentiel)

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