Schatzjäger-KrimiSie fanden Millionen-Wikinger-Schatz und landeten im Gefängnis
Zwei britische Hobby-Sondengänger entdeckten einen millionenschweren Wikinger-Schatz – doch statt den Fund zu melden, ließen sie Hunderte Münzen verschwinden.

In einem neuen Podcast beleuchtet ein Team der BBC die Geschichte der Schatzsucher Layton Davies und George Powell. Die beiden Sondengänger gelten bis heute als die meistgesuchten Verbrecher von Wales.
Davies und Powell hatten am 2. Juni 2015 mit Metalldetektoren einen vergrabenen Wikingerschatz auf einem Ackerland in Herefordshire entdeckt und ausgegraben. Dabei handelte es sich um Goldschmuck, Silberbarren und Hunderte von Münzen aus der Zeit von König Alfred dem Großen im 11. oder 12. Jahrhundert. Historiker gehen davon aus, dass die Objekte von einer unbekannten Person, höchstwahrscheinlich einem Mitglied einer sich zurückziehenden Wikingerarmee, vergraben worden waren.
Grabungsarbeiten ohne Erlaubnis
Doch statt die Gegenstände im geschätzten Wert von zwei bis zehn Millionen Pfund bei den britischen Behörden zu deklarieren, verkauften sie die Männer und machten damit einen erheblichen Gewinn. 2019 wurden Layton Davies und George Powell inhaftiert.
Der Grund: Um auf dem Land eines Grundbesitzers nach Schätzen zu suchen, ist eine Genehmigung erforderlich. Powell und Davies hatten jedoch keine Erlaubnis und so wurden sie wenige Monate später von einem Gericht wegen des Diebstahls eines der größten Schatzfunde in der Geschichte Großbritanniens verurteilt.
Experten warnten Layton Davies und George Powell
Im BBC-Podcast kommt unter anderem der Münzhändler Paul Wells, der ein Antiquitätengeschäft in Cardiff führt, zu Wort. Ihm seien «fast die Augen aus dem Kopf gefallen», als die beiden Schatzsucher ein Dutzend Silbermünzen über seinen Ladentisch schoben. Die Männer hätten ihn aber angelogen und versichert, sie hätten die nötige Erlaubnis des Grundbesitzers zum Graben gehabt.
Zusammen mit dem Antiquitätenhändler Jason Sallam hätten die Experten die Schatzsucher noch gewarnt, dass sie den Fund bei den Behörden melden müssten. Laut Wells war Powell in jenem Moment sehr aufgeregt und habe nicht auf ihn gehört. Zusammen mit seinem Geschäftspartner veröffentlichte der Sondengänger sogar Bilder des Fundes auf einer Webseite für Goldgräber.
News verbreitete sich unter Antiquitätenexperten
Bald bekam Peter Reavill, ein Antiquitätenexperte beim British Museum in London, Wind von der Geschichte. Er schrieb Powell und Davies eine E-Mail, in der er die Männer daran erinnerte, dass sie 14 Tage Zeit hätten, den Fund bei den Behörden zu melden. Doch einmal mehr missachteten die Schatzsucher teilweise den Rat. Zwar gaben sie einen Teil des Goldschmucks an das Museum in Wales ab, doch der Großteil der 300 Münzen blieb «verloren» – die Polizei nahm die Ermittlungen auf.

Gefunden, verkauft, geflohen: Ein neuer BBC-Podcast befasst sich mit dem Krimi um einen millionenschweren Wikinger-Schatz.
Mercia PoliceVier Jahre später wurde George Powell aus Newport zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, die später im Berufungsverfahren auf sechseinhalb Jahre reduziert wurden. Layton Davies aus Pontypridd erhielt eine achteinhalb Jahre lange Gefängnisstrafe, die später auf fünf Jahre reduziert wurde.
Die Männer verbüßten ihre Strafen, wurden aber im September 2024 vom Gericht zur Rückzahlung von jeweils rund 600.000 Pfund verurteilt. Der Richter war der Ansicht, dass sie weiterhin bis zu 270 Münzen und Schmuckstücke unrechtmäßig versteckten, um daraus Profit zu schlagen.
Davies wurde zu weiteren fünf Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt, weil er die geforderte Summe des Gerichts nicht zurückgezahlt hatte. Powell begab sich jedoch auf die Flucht. Seither wird der Schatzsucher gesucht.
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