Pandemie in Luxemburg – Schulen in Luxemburg stehen wegen Corona Kopf

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Pandemie in LuxemburgSchulen in Luxemburg stehen wegen Corona Kopf

LUXEMBURG – Die Schulen, die von der Corona-Welle erfasst worden sind, organisieren sich so gut es geht. Doch Eltern wie auch Lehrer zeigen Müdigkeitserscheinungen.

Einige Schulen im Land sind kaum von Infektionen betroffen, in anderen zirkuliert das Virus regelrecht.

Einige Schulen im Land sind kaum von Infektionen betroffen, in anderen zirkuliert das Virus regelrecht.

Pixabay (Symbolbild)

Schüler und Lehrer dürfen zwar zur Schule gehen, aber abends nicht mehr aus dem Haus. Schulen haben Schwierigkeiten, Personal zu ersetzen. Kinder sitzen in Mänteln in den Klassenzimmern, weil diese belüftet werden müssen und Quarantäneverordnungen werden manchmal zu spät erlassen. Die Schulen im Großherzogtum bekommen die aktuelle Corona-Welle mit voller Wucht zu spüren. Am Dienstag betrafen fast 30 Prozent der 5000 aktiven Infektionen im Land die Altersgruppe der Kinder bis 14 Jahre.

Dabei ist die Corona-Lage an kaum einer Schule vergleichbar: «Die Situation ist heterogen. Einige Schulen sind kaum betroffen, in anderen zirkuliert das Virus», sagt Patrick Arendt von der Lehrergewerkschaft SEW/OGBL. Das Problem: «In den Schulen verstehen manche die Logik der Maßnahmen nicht mehr. Einige Eltern halten sich strikt daran, aber andere spielen nicht mehr mit», sagt Arendt und berichtet von der Schwierigkeit, wenn positive Corona-Fälle in einer Klasse entdeckt werden. «Man muss die Eltern informieren, die oft auf der Arbeit sind», sagt er. Dabei lehnten immer mehr die Tests ab. Dann käme die Zustimmung, sobald man ihnen mitteilt, dass sie ihr Kind wegen Corona-Fällen abholen müssten.

«Wir verschwenden Zeit, um Lösungen zu finden, wir improvisieren»

Ein riesiger Aufwand, der das Personalproblem an den Schulen scheinbar nur offenlegt. «Wir verschwenden Zeit, um Lösungen zu finden, wir improvisieren», sagt auch Patrick Remakel von der Gewerkschaft SNE/CGFP an, «Ersatz für infizierte Lehrer zu finden, wird immer schwieriger.» Dabei wären die Möglichkeiten schon vorher «sehr begrenzt» gewesen, sagt Remakel: «Klassen müssen zusammengelegt werden, Lehrer Überstunden machen». Probleme, die das Ministerium offenbar kennt: «Der Bedarf variiert je nach Situation. Die Schulen und die jeweiligen Schulleitungen sprechen sich ab, um eine angemessene Lösung zu finden» teilt das Ministerium mit. Zudem sei «während der Krise zusätzliches Personal eingestellt worden, um die Lehrkräfte bei der Betreuung der Schüler zu unterstützen».

Für die Lehrer ist es eine zusätzliche Herausforderung, wenn ein Teil der Klasse anwesend ist und ein anderer Teil zu Hause bleibt. Im Prinzip gebe es bei einem oder zwei Fällen «keine Verpflichtung zum Homeschooling», sagt Patrick Remakel. Dies werde «von Fall zu Fall entschieden, je nach Situation», so das Ministerium, «die Kontinuität des Lernens kann auf verschiedene Weise gewährleistet werden und je nach Anzahl der von der Quarantäne betroffenen Schüler, ihrem Alter und dem unterrichteten Fach variieren».

«Ich fürchte den Moment, wenn die Frage der Impfung kommt»

Eine weitere Sorge: Irgendwann wird sich auch die Frage nach einem differenzierten Umgang mit geimpften (oder getesteten) und nicht geimpften Schülern stellen. «Es beginnt, Spannungen zwischen Eltern zu geben, die den Tests zustimmen, und solchen, die es nicht tun», sagt Arendt: «Und ich fürchte den Moment, wenn die Frage der Impfung kommt».

Denn schon jetzt sind die Meinungen gespalten. Was den einen zu streng ist, empfinden andere als unzureichend. So forderten die Elternvertreter der Grundschulen bei der Schulkommission der Stadt Luxemburg am vergangenen Wochenende dreimal pro Woche einen obligatorischen Antigentest, die Rückkehr der Maskenpflicht im Unterricht und während der Pausen. Außerdem die Ausweitung der Möglichkeit, sich impfen zu lassen (für alle Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren) sowie einen CovidCheck (geimpft, getestet oder geheilt) für Lehrer, gekoppelt mit einer Maskenpflicht.

(Nicolas Martin/ L'essentiel)

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