Jetzt spricht die Mutter des Reeperbahn-Täters

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Schussabgabe war «richtig»Jetzt spricht die Mutter des Reeperbahn-Täters

In Hamburg bedrohte ein Mann Passanten und Polizisten. Er wurde angeschossen und befindet sich nun in der Psychiatrie. Seine Mutter wählt deutliche Worte.

Yasmin Rosner
von
Yasmin Rosner
In der Nähe der Reeperbahn schoss die Polizei am Sonntagnachmittag auf einen Mann.
Er war mit einem Schieferhammer und einem Molotowcocktail bewaffnet.
Die Ermittlungen der Polizei ergaben, dass der 39-jährige Täter möglicherweise in einem psychischen Ausnahmezustand handelte.
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In der Nähe der Reeperbahn schoss die Polizei am Sonntagnachmittag auf einen Mann.

Bodo Marks/dpa

«Dass auf meinen Sohn geschossen werden musste, ist bedauerlich, aber ich denke, es war genau das Richtige in der Situation.» Dies sagt die Mutter des Mannes, der am Sonntag in Hamburg Passanten und Polizisten bedrohte und dann niedergeschossen wurde. In der Bild-Zeitung erhebt sie zudem schwere Vorwürfe: «Es ist schlimm, dass so etwas passieren musste und die Behörden erst jetzt sehen, wie gefährlich mein Sohn ist.»

Sie und andere Familienangehörige hätten die Behörden schon öfters vor dem 39-Jährigen gewarnt. «Wir haben das zuständige Amt angeschrieben und in einem Brief darum gebeten, ihn in einer Wohngruppe unterbringen zu lassen - erfolglos.»

Kein Einzelfall

Die Polizei sagte nach dem Vorfall in Hamburg, dass der Mann «in psychischem Ausnahmezustand» gehandelt habe. Gemäß der Zeitung befindet er sich nun in einer Psychiatrie.

Ihr Sohn sei suchtkrank – Alkohol, Drogen und Psychopharmaka – und sei schon mehrfach aufgefallen, führt die Mutter in dem Bericht weiter aus: Einmal habe er die Toilette in einem Behördenzentrum mit einem Schieferhammer zerstört. Ein anderes Mal habe er seinen Bruder bedroht und sei dann mit einer Waffe auf die Polizei losgegangen. Wieder ein anderes Mal sei er mit einer Axt nackt vors Haus gelaufen, habe aber niemanden verletzt. Er sei schon in Einrichtungen untergebracht worden. Doch, so erzählt die Mutter, «nur für maximal sechs Wochen». Nach Ablauf der Zeit «ging es mit den Problemen weiter».

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