Schweiz: Europa-Rekord – Herz schlägt zwölf Stunden ohne Körper

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SchweizEuropa-Rekord – Herz schlägt zwölf Stunden ohne Körper

Dank einer neuen Technologie konnte ein Team des Inselspitals ein Spenderherz fast zwölf Stunden außerhalb des Körpers konservieren.

Das Inselspital Bern hat einen europäischen Rekord aufgestellt: Ein Spenderherz wurde fast zwölf Stunden lang außerhalb des Körpers konserviert und erfolgreich transplantiert.

20 Minuten/Insel Gruppe

Dank eines neuen Verfahrens ist es möglich, Spenderorgane für längere Zeit am Leben zu erhalten als bisher. Einem Team des Inselspitals in Bern gelang nun ein europäischer Rekord: Fast zwölf Stunden lang wurde ein Spenderherz außerhalb des Körpers konserviert und erfolgreich transplantiert, wie das Krankenhaus am Montag mitteilt.

Das spezielle Konservierungssystem hält das Herz während des Transports am Schlagen, sodass es nicht unter Sauerstoffmangel, auch Ischämie genannt, leidet. Mit der verlängerten Zeit ohne Durchblutung von Organen ist es nun möglich, Organe auch aus weiter entfernten europäischen Ländern anzunehmen und zu transplantieren. Ohne System zum Lebenserhalt der Organe beträgt diese Zeit hingegen nur vier Stunden.

Was bedeutet Ischämiezeit?

In einem Fall habe das Team des Inselspitals aufgrund der Wetterbedingungen entschieden, die Strecke zwischen den beiden Spitälern mit dem Auto zurückzulegen. Das hat sich als Erfolg herausgestellt, das Herz konnte fast zwölf Stunden lang konserviert und im Anschluss transplantiert werden. «Dem Patienten mit dem neuen Herzen geht es sehr gut», heißt es in der Medienmitteilung.

Mithilfe der Maschinenperfusion (Ex-vivo-Perfusion) können Spenderherzen länger am Leben gehalten werden.

Mithilfe der Maschinenperfusion (Ex-vivo-Perfusion) können Spenderherzen länger am Leben gehalten werden.

Insel Gruppe

«Mit der Einführung des Verfahrens gelang es in kürzester Zeit, die Wartezeit auf ein geeignetes Organ zu dritteln und die Anzahl der transplantierten Patientinnen und Patienten zu verdoppeln», sagt David Reineke, Leitender Arzt für Herzchirurgie am Inselspital in Bern. «Die Möglichkeit, ein Herz für einen längeren Zeitraum unbeschadet außerhalb des Körpers schlagen zu lassen, ist der absolute Gamechanger für die Schweizer Transplantationsmedizin.»

Wie stehst Du zur Idee, Organe aus weiter entfernten Ländern zu transplantieren, dank der neuen Konservierungstechnologie?

(Alessia Rambaldi)

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