Mautstelle in SichtSechsspurige A 31 gibt's wohl nicht geschenkt
METZ – Bislang konnte man aus Luxemburg umsonst über die Autobahn nach Metz fahren. Nun soll der Abschnitt bis Thionville ausgebaut werden - und Geld kosten.

Die dritte Fahrspur für die A31 könnte Autofahrer auch direkt Geld kosten: In zwei von drei Szenarien taucht eine Mautstelle auf.
EditpressEs ist der Traum vieler Luxemburg-Metz-Pendler: Dreispurig zwischen Thionville und der luxemburgischen Grenze fahren – und zwar in beiden Richtungen. Möglich machen könnte es das Projekt «A31bis». Dazu gehört auch ein neuer Abschnitt zwischen der französischen A 30 und der A 31 Nord: Die geplante Strecke von zehn Kilometern soll Fameck an Bétange anbinden und Thionville im Westen umgehen. Das Projekt «A31bis» hat der französische Staat bereits bewilligt, in den kommenden Monaten soll es von einer Sonderkommission für öffentliche Debatten (Commission particulière du débat public, CPDP) vorgestellt werden.
Das neue Projekt will sich an die topographische Mosel-Furche (Nancy, Metz, Thionville) anpassen und den Verkehrsknoten aus täglich 500.000 Autofahrern entwirren. Allein 74.000 dieser Pendler kommen aus Frankreich.
Dabei hatte man in den 90er Jahren noch ganz andere Pläne: Die A 32 sollte Toul und Longwy über eine durch die Meuse verlaufende Achse verbinden, später Nancy mit Zoufftgen über den Osten. «Dieses Projekt ist vollständig aufgegeben», sagt Michel Morin, Präsident der CPDP, welche den A 31-Abschluss präsentieren wird. «Für dieses Projekt gibt es Studien mit den luxemburgischen Behörden, um die dritte Spur für Fahrgemeinschaften und öffentlichen Personenverkehr zwischen Luxemburg und Frankreich zu reservieren», erklärt Morin. Geplant ist, die Autobahn einem Unternehmen zu übergeben. Und in zwei der drei Szenarien wird der Abschnitt Fameck-Thionville-Zoufftgen mit einer Maut belegt werden. Damit sollen die Kosten der Bauarbeiten von 1,4 Milliarden Euro auf 1,1 Milliarden Euro gesenkt werden.
Doch mögliches Münzgeklimper vor der Péage-Schranke ist noch Zukunftsmusik. Die Straßenarbeiten sollen frühenstens in sieben Jahren abgeschlossen sein. Spätestens in 23 Jahren. Vorher werden die Bürger eingebunden: Vom 15. April bis zum 13. Juli werden in mehreren Städten öffentliche Debatten organisiert.
«Der Ausbau ist nun zu einem ganz anderen Projekt geworden. Es wird sicherlich Kritik und Widerstand geben. Die Meinungen werden wir für den 13. September in einem Bericht zusammenfassen. Der Bauherr hat dann drei Monate Zeit, sich dazu zu äußern», erklärt Morin die Vorgehensweise. Der französische Staat kann dann einfach beschließen, das Projekt nicht umzusetzen. So geschieht es bei einem Drittel der öffentlichen Debatten.
(Jonathan Vaucher/L'essentiel)