«Nicht Reanimieren!» – Seniorin lässt sich letzten Willen auf Brust stechen

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«Nicht Reanimieren!»Seniorin lässt sich letzten Willen auf Brust stechen

Für ein Tattoo ist man nie zu alt. Eine 91-jährige Rentnerin aus den Niederlanden ließ sich ihren letzten Willen auf die Brust schreiben. Aus gutem Grund.

Eine rüstige Rentnerin aus den Niederlanden hat sich mit 91 Jahren die Brust tätowieren lassen. In großen Buchstaben steht «Nicht Reanimieren!!! Ich bin 91 plus» auf ihrem Oberkörper geschrieben. Das Tattoo soll gewissermaßen als Patientenverfügung dienen und im Falle eines Falles den Ärzten klare Anweisungen geben.

«Ich möchte nicht wiederbelebt werden, falls etwas Schlimmes passiert», sagte Nel Bolten dem Nachrichtenportal Omroepwest. Sie sei zwar noch fit, aber die Aussicht, nach einem Unfall ans Bett oder einen Rollstuhl gefesselt zu sein, mache ihr Angst.

Als Patientenverfügung ungültigIm Ernstfall wird das Tattoo allein Bolten aber nicht vor lebensverlängernden Maßnahmen schützen. In den Niederlanden wird einem solchen Wunsch nur mit einer offiziellen Patientenverfügung Folge geleistet. Diese muss der Patient jeweils mit sich führen oder ein spezielles Medaillon mit Name, Geburtsdatum und Foto um den Hals tragen.Doch davon hält Bolten nichts: «Im Fernsehen habe ich gesehen, dass bei Wiederbelebungen Sanitäter nicht nach Medaillons suchen.» Schließlich müsse da alles schnell gehen, die Sanitäter hätten keine Zeit für solche Abklärungen. Ihrer Ansicht nach stellt das Tattoo die einzige Möglichkeit dar, die Wiederbelebung zu verzögern oder gar zu stoppen. Außerdem hofft sie, dass sich die Gesetze diesbezüglich in den nächsten Jahren ändern.

(L'essentiel/cho)

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