Charles SobhrajSerienmörder aus Netflix-Serie «Die Schlange» kommt frei
Der Franzose freundete sich mit seinen Opfern an, setzte sie unter Drogen, raubte sie aus und tötete sie auf brutale Weise. Nun wird Charles Sobhraj aus dem Gefängnis entlassen.
Der in der Netflix-Serie «Die Schlange» porträtierte französische Serienmörder Charles Sobhraj kommt nach fast zwei Jahrzehnten aus dem Gefängnis frei. Nepals Oberster Gerichtshof ordnete am Mittwoch die Freilassung des 78-Jährigen aus Gesundheitsgründen sowie seine Abschiebung an.
Sobhraj hatte in den 70er-Jahren in verschiedenen Ländern Asiens zahlreiche Menschen getötet und wird mit mehr als 20 Morden in Verbindung gebracht. Sobhrajs Masche war es, sich zunächst mit seinen späteren Opfern anzufreunden und ihr Vertrauen zu erschleichen, bevor er sie unter Drogen setzte, ausraubte und tötete. Die Pässe männlicher Opfer nutzte er, um weiterzureisen. Seinen Spitznamen «Die Schlange» erhielt er wegen seiner Fähigkeit, andere Identitäten anzunehmen und dadurch den Fängen der Justiz zu entgehen.
War schon 1997 frei – wurde 2003 bei Reise nach Nepal erneut inhaftiert
1976 bis 1997 war er deshalb in Indiens berüchtigtem Gefängnis Tihar inhaftiert. Dadurch entging er knapp der Todesstrafe, die ihn in Thailand erwartet hätte, die aber, als er aus dem Gefängnis kam, verjährt war. Danach stand nur noch in einem Land ein Fahndungsbefehl nach ihm aus – in Nepal. Und trotzdem entschied er sich 2003 genau dahin zu reisen, wurde festgenommen und sitzt seither dort im Gefängnis.
Bereits vor fünf Jahren wurde bekannt, dass es nicht gut um seine Gesundheit steht. Damals musste er am Herzen operiert werden. Der Chirurg, der diese Operation vornahm, postete ein Foto mit Sobhraj auf Twitter mit der Beschreibung: «Ja! Er hat ein Herz und ich habe gerade die Klappen im Inneren repariert.» Nach Gefängnisangaben sollte Sobhraj voraussichtlich am Donnerstag das Gefängnis in Kathmandu verlassen. Das Oberste Gericht ordnete seine Abschiebung binnen 15 Tagen an.
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