Erotik-Videodienst«Sexflix» startet im September in Luxemburg
LUXEMBURG - Der deutsche Erotikkonzern Beate Uhse lanciert mit «Sexflix» ein neues Streaming-Portal im Großherzogtum. Der Name ist Programm.

Der deutsche Erotikkonzern Beate Uhse bringt im September einen neuen Online-Videodienst in Luxemburg auf den Markt. Statt Serienhits wie «Breaking Bad» oder «House of Cards» sollen Nutzer dort vor allem erotisches Filmmaterial zu sehen bekommen. Das Angebot orientiert sich am erfolgreichen Geschäftsmodell des Branchenführers Netflix – was sich auch im Namen («Sexflix») niederschlägt.
Die Nachfrage nach Erotikfilmen steigt laut Serge van der Hooft, CEO des Konzerns, seit Jahren. «Bei der Internet-Suche stößt man aber derzeit auf ein Labyrinth an dubiosen Portalen, Abonnements, von denen man sich nicht mehr befreien kann oder auf virenbefallene Seiten.»
Neue Strategie
Der Preis für ein Abo bei «Sexflix» soll bei zirka zehn Euro liegen. Gleichzeitig mit Luxemburg soll das Angebot in Belgien, Deutschland, Frankreich und den Niederlanden an den Start gehen.
Der Versand- und Einzelhändler Beate Uhse ist seit einiger Zeit dabei, sein Geschäft umzustrukturieren. Mittlerweile fokussiert sich der Konzern mit Produkten wie Dessous, Sexspielzeug und Massageölen vermehrt auf Frauen, die rund 80 Prozent der Neukunden ausmachen. Mit Sexfilmen ließen sich hingegen kaum mehr Einkünfte erzielen, weil die vorwiegend männliche Kundschaft meistens auf das Gratis-Erotikangebot im Internet zurückgreift, hieß es im Vorjahr anlässlich einer Bilanzpressekonferenz. Mit «Sexflix» will Beate Uhse nun selbst eine Rolle im Netz spielen. Die Umsätze des Unternehmens waren zuletzt wieder gestiegen (plus 3,9 Prozent auf 37,98 Mio. Euro im ersten Quartal 2015). 2014 war man nach einer langen Durststrecke erstmals in die Gewinnzone gekommen.
(jt/L'essentiel)