Hegseth dementiert «getextete Kriegspläne»: Journalist Goldberg legt nach

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SicherheitsskandalHegseth dementiert «getextete Kriegspläne» – Journalist legt nach

Ein Reporter wurde versehentlich in einen Chat zu einem US-Militärschlag aufgenommen. Während Hegseth den Bericht abstreitet, stellt Journalist Goldberg unbequeme Fragen.

Daniela Wyler
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Daniela Wyler
Als am 15. März 2025 die ersten US-Bomben über dem Jemen niedergingen, kannte ein US-Journalist die Ziele und den allgemeinen Schlachtplan bereits genau.
Denn Tage zuvor war Jeffrey Goldberg, seines Zeichens Chefredakteur der Zeitschrift <em>The Atlantic</em>, plötzlich in einen Gruppenchat in dem Messenger Signal aufgenommen worden.
Angesichts der Klarnamen von US-Vizepräsident JD Vance und Verteidigungsminister Pete Hegseth dachte Goldberg zunächst, dass es sich um eine elaborierte Täuschungsaktion handelt.
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Als am 15. März 2025 die ersten US-Bomben über dem Jemen niedergingen, kannte ein US-Journalist die Ziele und den allgemeinen Schlachtplan bereits genau.

AFP

Ein Journalist wurde versehentlich in eine Signal-Chatgruppe zu einem geplanten US-Militärangriff aufgenommen. Demokraten und Republikaner kritisieren die Sicherheitspanne der Trump-Minister scharf. Verteidigungsminister Pete Hegseth bestritt den Atlantic-Bericht nach dessen Veröffentlichung vehement. «Niemand hat Kriegspläne getextet», antwortete er am Flughafen in Hawaii auf eine Reporter-Frage nach seiner Landung.

Der frühere TV-Moderator des rechtskonservativen Senders Fox News verunglimpfte Goldberg als «betrügerischen und diskreditierten sogenannten Journalisten», der es sich zum Beruf gemacht habe, eine Kampagne gegen die Regierung zu fahren und immer wieder Falschmeldungen zu verbreiten.

Jeffrey Goldberg äußerte sich im Anschluss an dieses Statement in einem Interview zum Vorfall und zeigt sich erstaunt über die Reaktion von Hegseth. Ohne selber Details preiszugeben, stellt Goldberg klar, dass es sich um eine «minutengenaue Aufzeichnung der Geschehnisse» handelte.

Hegseth wirkte im Chatverlauf unseriös

Er äußerte zudem sein Unverständnis, weshalb Hegseth diese Informationen mit den Personen im Chat teilte: «Warum muss ein Finanzminister genaue Ziele und Abläufe einer solchen Mission kennen?» Der Verteidigungsminister Hegseth hätte im Chat unseriös gewirkt und nach Einschätzung des Journalisten nicht an dieser Kommunikation teilnehmen sollen.

Hegseths Schmähungen widersprachen den Äußerungen des Sicherheitsrats-Sprechers Hughes, der den Chatverlauf als höchstwahrscheinlich authentisch bezeichnet hatte. Trump selbst hatte zuvor erklärt, er habe von dem Gruppenchat noch nicht gehört, sei aber ohnehin «kein großer Fan» des Atlantic-Magazins.

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