Mit Beamten unterwegs – So verlief der Blitzer-Marathon in Luxemburg

Publiziert

Mit Beamten unterwegsSo verlief der Blitzer-Marathon in Luxemburg

LUXEMBURG - Von Mittwoch bis Donnerstag führte die Polizei im Zuge des «Speed Marathons» umfangreiche Kontrollen durch. Wir haben die Beamten begleitet.

«Sie haben uns an die Sicherheitsvorschriften erinnert. Aber das sehr höflich», erzählt ein französischer Motorradfahrer. Der Biker wurde auf dem Parkplatz entlang der N13 zwischen Hellingen und Frisingen herausgewunken. Es war eine von mehr als 200 Kontrollen, welche die Police Grand-Ducale im Zuge des europäischen Blitzer-Marathons am Mittwoch durchführte. «Die Beamten haben uns mitgeteilt, dass wir etwas dünn angezogen sind. Aber es ist das erste Mal in diesem Jahr, wo wir ohne Lederausrüstung unterwegs sind», sagt der Franzose. «Und sie wiesen mich darauf hin, dass ich neue Reifen bräuchte. Ich habe nächste Woche aber sowieso einen Termin dafür.»

Zusammen mit 20 europäischen Ländern beteiligt sich Luxemburg an der Aktion, die von der Tispol (European Traffic Police Network) organisiert wird. Die verstärkten Kontrollen und Sicherheitschecks dauern noch bis Donnerstagmorgen 6 Uhr an. «Es geht uns vor allem um die überhöhte Geschwindigkeit», sagt Polizei-Kommissar André Schaack. «Sie ist immer noch der Hauptgrund für Unfälle, insbesondere für schwere Unfälle», ergänzt er, bevor er sein Radargerät wieder auf die Straße richtet.

«Das Handy ist die Plage der Straße»

Auf dem kleinen Parkplatz an der N13 ist es am Mittag relativ ruhig. Selten ist ein Auto zu schnell unterwegs. «Die Fahrer aus der anderen Richtung warnen die Verkehrsteilnehmer, die auf uns zukommen», sagt ein Polizist. Aber auch ohne akutes Vergehen winken die Beamten Autos heraus. Schließlich geht es auch um die allgemein Sicherheit und die Überprüfung der Papiere. So wird auch ein Cabrio-Fahrer mit dem Handy am Ohr erwischt. «Das ist eine Plage auf der Straße», sagt ein Polizist. Der Fahrer muss 145 Euro berappen und bekommt zwei Punkte abgezogen.

«Im Falle eines schweren technischen Vergehens, können wir das Auto auch stilllegen», sagt Schack. Der Kommissar hat ein besonderes Augenmerk auf die Motorradfahrer. «Sie sind in der Unfallstatistik überrepräsentiert», erklärt er. Und während seine Kollegen den nächsten Autofahrer aus dem Verkehr ziehen, wendet sich Schack noch einmal dem französischen Biker zu. «Passen Sie auf sich auf. Nicht nur heute.» Der Fahrer bedankt sich und will schon losfahren. Doch er hält kurz inne und sagt: «Bei Sicherheitsfragen sitzen wir doch alle im gleichen Boot. Das ist gut so.»


(Jérôme Wiss/L'essentiel)

Deine Meinung zählt