DurchfallerkrankungSpanien fordert Entschädigung für Bauern
Durch den angeblichen Fund des Darmkeims Ehec auf spanischen Gurken entstand Landwirten ein großer Schaden. Doch auch Schweizer Gurken bleiben in den Regalen liegen.

Die Verluste durch den Verdacht, der EHEC-Erreger befinde sich auf spanischen Gurken, betragen schätzungsweise 200 Millionen Euro pro Woche. (Bild: Keystone/AP)
Nach Umsatzeinbußen durch den angeblichen Fund des Darmkeims EHEC auf spanischen Gurken denkt die Regierung in Madrid weiter über Entschädigungsforderungen nach. Spanische Branchenkreise schätzen die Verluste auf 200 Millionen Euro pro Woche.
Spanien werde zunächst den Schaden für die Landwirte beziffern und dann entscheiden, ob es möglich sei, «eine Entschädigung bei der EU-Kommission» zu beantragen, sagte Außenministerin Trinidad Jiménez am Dienstag bei einem Besuch in Mexiko. Zunächst sei es aber am wichtigsten, die Quelle der Erkrankungen zu identifizieren.
Spanisches Gemüse bleibt in den Regalen
Zuvor hatte bereits Landwirtschaftsministerin Rosa Aguilar Entschädigungen für spanische Landwirte gefordert und über das deutsche Krisenmanagement geschimpft.
Gemüse aus Spanien bleibt derzeit in den Regalen liegen, nachdem in der vergangenen Woche spanische Salatgurken als eine Quelle des EHEC-Erregers identifiziert worden waren. Mittlerweile erklärten die Behörden allerdings, der dort entdeckte EHEC-Erreger sei offenbar nicht die Quelle für den beispiellosen Ausbruch an Infektionen mit dem Darmkeim.
Luxemburg wohl nicht betroffen
Das Großherzogtum wird nach Ansicht eines luxemburgischen Lebensmittelwächters dem Ehec-Darmkeim vermutlich entkommen. «Der Beweis ist, dass die Inkubationszeit eine Woche beträgt. Die ersten Fälle wurden in Deutschland jedoch bereits vor mehreren Wochen entdeckt. Somit ist es sehr wahrscheinlich, dass wir nicht davon betroffen sein werden», sagte Patrick Hauvon der Lebensmittelsicherheitsbehörde auf Anfrage von «L’essentiel Online».
Unterdessen sind Biotomaten aus dem Verkauf im Großherzogtum gezogen worden, da sich auf ihnen der Ehec-erreger befinden könnte. Die luxemburgischen behörden reagierten somit auf die Warnungen der Europäischen Kommission.
(L'essentiel online/sda)