In Luxemburg«Stau-Wächter» als Lösung für das Verkehrsproblem?
LUXEMBURG – Wenn es auf Autobahnen staut, weichen viele Fahrer auf Nebenstraßen aus – und erzeugen neue Probleme. Könnten an Kreuzungen postierte Polizisten das Chaos lösen?

Sollen Polizisten sich auf Ausweichstrecken postieren, wenn es auf den Autobahnen staut? Die Minister sehen den Vorschlag skeptisch.
Editpress/Editpress/Jean-Claude ErnstDie CSV macht den Vorschlag, die Polizei den Verkehr auf Landstraßen regeln zu lassen, wenn die Autobahnen verstopft sind. Infrastrukturminister François Bausch (Déi Gréng) und der Minister für Innere Sicherheit, Étienne Schneider (LSAP), können mit der entsprechenden Idee des CSV-Abgeordneten Léon Gloden allerdings wenig anfangen. Gloden hatte sich eine «systematische Präsenz» von Beamten an wichtigen Straßenkreuzungen im Falle von Staus gewünscht.
Bausch und Schneider führen aus, dass eine derartige Polizei-Mobilisierung nur schwer koordiniert werden könne. Es gebe schlicht zu viele Ampeln auf Gemeinde- und Landstraßen. Zudem würde das Verkehrsnetz in Luxemburg immer komplexer – siehe Tram. Nur im Falle von Autobahn-Sperrungen würde es Sinn ergeben, Polizisten an Kreuzungen zu postieren, damit diese den Verkehr regeln. Die derzeit gültigen Verkehrsmanagementpläne, die von Polizei und Straßenbauamt gemeinsam erarbeitet wurden, sehen dies bereits vor.
«Bleibt noch anzumerken», schreiben die Minister, «dass weder die CITA noch der ACL Ausweichstrecken über Nebenstraßen empfehlen, mit Ausnahme von Autobahn-Sperrungen infolge von Unfällen». Priorität habe, dass Polizei, Straßenbauamt und Rettungskräfte die Autobahn so schnell es geht wieder freibekommen. «Der Einsatz von Polizisten würde die Verkehrsbeeinträchtigungen sogar noch verschlimmern», schlussfolgern die Minister.
(L'essentiel)