FrankreichSteuersünder-Milliarden lagern in Luxemburg
Der Kampf gegen Steuerflüchtlinge lohnt sich für Frankreich: Seit 2009 hat das Nachbarland 1,2 Milliarden Euro Steuern mehr eingenommen. Versteckt lag das Geld in der Schweiz und in Luxemburg.

Der Kampf gegen Steuersünder hat Frankreich seit 2009 gut 1,2 Milliarden Euro mehr Steuern eingenommen.
Seit 2009 schasst ein Sonderstab im Auftrag des französischen Staats Steuerflüchtlinge. Mit Erfolg. 7,7 Milliarden Euro hat Frankreich durch den Einsatz regularisiert. 1,2 Milliarden Euro Steuern sind dadurch mehr in die Kassen geflossen. Insgesamt bearbeitet der Ausschuss 2 400 Fälle.
«Der Ausschuss hat vor allem Fälle in der Schweiz und Luxemburg behandelt. Singapur und Hongkong sind weniger betroffen. Panama und Liechtenstein tauchen im Bankenbereich nicht auf», erklärte der Berichterstatter Gilles Carrez vor dem französischen Parlament. Die Kommission habe auch auf die Steuersünderlisten der Großbank HSBC und Liechtenstein zurückgegriffen.
Bankgeheimnis gegen höhere Steuern
Luxemburg wollte keine offizielle Stellungnahme zu dem Bericht abgeben. Man arbeite im Bereich Steuerflucht eng mit ausländischen Behörden zusammen, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums gegenüber dem «Tageblatt».
Luxemburg hält weiter an seinem Bankgeheimnis fest. Bei Anlegern, deren Daten anonym behandelt werden, wird im Gegenzug eine Quellensteuer erhoben. Diese Zinssteuer ist Anfang Juli auf 35 Prozent gestiegen. Die Mehreinnahmen werden zu drei Vierteln an das Herkunftsland des jeweiligen Anlegers abgetreten.
L'essentiel Online mit afp