Wahlen in BrasilienStichwahl zwischen Rousseff und Neves
Amtsinhaberin Dilma Rousseff hat am Sonntag die erste Runde der Präsidentschaftswahl in Brasilien gewonnen. In drei Wochen gehts aber in die Stichwahl.

Dilma Rousseff gilt als Favoritin bei der Stichwahl in drei Wochen.
KeystoneNach Auszählung von rund 98 Prozent der Stimmen, kam die 66-jährige Dilma Rousseff auf 41,3 Prozent der gültigen Stimmen. Überraschend stark schnitt Ex- Gouverneur Aécio Neves von den Sozialdemokraten ab, der 33,8 Prozent der Stimmen auf sich vereinte.
Abgeschlagen auf Platz drei lag die frühere Umweltministerin Marina Silva von der sozialistischen Partei PSB mit nur 21,3 Prozent. Damit stehen sich am 26. Oktober Rousseff und Neves in der Stichwahl gegenüber.
Die Wahl wurde allgemein als Abstimmung über die zwölfjährige Amtszeit der Arbeiterpartei (PT) von Rousseff und ihrem Vorgänger Luiz Inácio Lula da Silva gewertet. Die beiden Präsidenten können sich zugute halten, bis zu 40 Millionen Brasilianer aus der Armut geholt zu haben.
Rousseff in Favoritenrolle
Allerdings kämpfte die linksgerichtete PT-Regierung zuletzt mit zahlreichen Korruptionsskandalen und Vorwürfen der Verschwendung von Steuermitteln für prestigeträchtige Sportveranstaltungen.
Neves punktete auf der Zielgeraden mit der Ankündigung umfassender Wirtschaftsreformen. Noch vor wenigen Wochen hatte er 20 Punkte hinter der nun ausgeschiedenen Silva gelegen.
In der Stichwahl am 26. Oktober kann der Favorit der Wirtschaft zwar mit der Rückendeckung der Sozialdemokraten rechnen, die in ganz Brasilien gut aufgestellt sind. Allerdings sehen die meisten Experten Rousseff in der Favoritenrolle.
(L'essentiel/sda/num)
Aecio Neves verlor die erste Runde der Wahl.
Romario in Senat gewählt
Brasiliens Fußballlegende Romario hat bei der Wahl am Sonntag den Sprung in den Senat geschafft. Der 48-jährige Weltmeister von 1994 ergatterte für die Sozialisten mit rund 63 Prozent den Sitz für Rio de Janeiro, wie die Wahlkommission nach Auszählung von 90 Prozent der Stimmen mitteilte.