Stockende ProjekteFünf Luxemburger Banken greifen tief für den Bausektor in die Tasche
LUXEMBURG – Spuerkeess, BIL, Raiffeisen, SNCI und Banque de Luxembourg haben eine Aktiengesellschaft gegründet, um die Krisenbranche zu unterstützen.
- von
- Marion Chevrier
250 Millionen Euro, um zwischen 800 und 1300 Wohnungen auf den Markt zu bringen: Das ist das erklärte Ziel von Prolog S.A., einer Aktiengesellschaft, die von fünf luxemburgischen Banken (Spuerkeess, BIL, Raiffeisen, SNCI und Banque de Luxembourg) gegründet wurde, um dem Bausektor unter die Arme zu greifen. Insbesondere Projekte, die während der Bauphase durch hohe Zinsen und schwächelnde Vorverkäufe ins Wanken geraten sind, sollen unterstützt werden.
«Wie schon während der Covid-Krise oder der Energiepreiskrise, wollen die Banken Teil der Lösung sein», betonte Jerry Grbic, CEO der Luxemburger Bankenvereinigung ABBL, bei der Vorstellung dieses gemeinsamen Kreditfonds Ende Mai. Prolog S.A. sei ab sofort im Geschäftsbetrieb, teilte die ABBL am Montag mit, und verspricht, «den Weg für Immobilien freizumachen, mit deren Bau bereits begonnen wurde, die aber mangels ausreichender Vorverkäufe nicht auf den Markt kommen würden».
Luxuswohnungen ausgeschlossen
Befindet sich der Bauträger in einer Sackgasse, kann er sein Projekt bei einer der an Prolog S.A. beteiligten Banken einreichen, die sich nach einer Prüfung verpflichten kann, die unverkauften Immobilien mit einem individuell ausgehandelten Abschlag abzulösen. Das Projekt müsse einige Kriterien erfüllen: Es muss «tragfähig» sein und «den Bedürfnissen des Marktes entsprechen». Luxuswohnungen sind beispielsweise ausgeschlossen. Außerdem muss die Hälfte der Immobilien vorverkauft sein. Zu beachten ist, dass der Bauträger die unverkauften Einheiten weiterhin frei verkaufen kann, Prolog S.A. greift nur dann ein, wenn dem Projekt das Aus droht.
«Wir sind davon überzeugt, dass der kombinierte Effekt der Stabilisierung und des mittlerweile einsetzenden Rückgangs der Zinssätze sowie der koordinierten Bemühungen aller Beteiligten, sowohl des öffentlichen als auch des Finanzsektors, das Vertrauen in den Wohnimmobilienmarkt wiederherstellen und zu seiner Wiederbelebung beitragen werden», sagte Jerry Grbic. Er rief außerdem weitere Banken dazu auf, sich dem Projekt anzuschließen.
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