Streik gegen Milei«Alles ist teurer, nur unsere Löhne bleiben gleich»
In Argentinien wird am Mittwoch gestreikt. Tausende Menschen protestieren gegen die «Kettensägen-Politik» des neuen Präsidenten Javier Milei.

In Argentinien gehen am 24. Januar 2024 Tausende Menschen auf die Straßen, um gegen die Regierung des ultraliberalen Javier Mileis zu protestieren.
20 MinutenAm 24. Januar steht die Regierung Javier Mileis vor ihrer ersten großen Herausforderung: Seit dem frühen Morgen versammeln sich Menschenmassen in weiten Teilen des Landes, um gegen die Hunderte geplanten Gesetzesänderungen und gegen die «Schocktherapie» mit steigenden Lebenskosten zu protestieren.
Am Generalstreik beteiligen sich die meisten der über 3000 Gewerkschaften im Land – eine der wichtigsten Reformen, die der ultraliberale Milei plant, ist die Aussetzung des Arbeitsrechts.
Was wollen die Demonstrierenden mit dem Streik erreichen?
«Dass jeder Arbeiter einen würdevollen Lohn nach Hause bringen kann», antwortet einer der Protestierenden auf die Frage, wieso er an den Protesten teilnimmt. Der Mann gibt an, dass sein Lohn als Bauarbeiter nicht mehr ausreiche, weil die Transportkosten und Lebensmittel in den letzten Wochen stark gestiegen seien. Heute müsse er drei Jobs haben, damit er seine Familie ernähren könne. «Wir müssen alle auf die Straßen, weil diese Regierung sonst mit uns macht, was sie will.»
Maria arbeitet am Conicet, dem Nationalen Rat für wissenschaftliche und technologische Forschung. 51 ihrer Arbeitskollegen seien ohne Grund entlassen worden. «Und der Lohn ist jedes Mal weniger. Die Mieten sind gestiegen, alles ist teurer geworden, nur unsere Löhne bleiben gleich», sagt sie zu ANRed. «Er schlägt Kürzungen in den Ausgaben vor, aber schlussendlich wird immer beim Arbeiter gekürzt», beklagt sich ein Gewerkschafter über die «Kettensägen-Politik» Mileis.
Was sagen jene, die nicht streiken?
Obwohl die meisten Gewerkschaften am Streik mitmachen, sind in der Hauptstadt Buenos Aires viele Läden offen. Auch einige Selbstständigerwerbende waren am Mittwoch unterwegs.
Jorge ist Maler: «Ich hätte eigentlich gerne gearbeitet, aber ich komme gar nicht in die Stadt, alle Straßen sind gesperrt. Ich hoffe, diese Proteste dienen dem gemeinsamen Wohl», sagt er gegenüber 20 Minuten.
Wie handelt die Regierung?
Die Regierung hat schon den ganzen Tag die Absicht, die Ankunft der Demonstrierenden, die aus den Vororten kommen, zu verhindern. Die Polizei hält Busse an Hauptstraßen an, die ins Zentrum der Stadt Buenos Aires führen, und kontrolliert Passagiere. Die Gendarmerie sperrte zudem Zufahrten zur Stadt Buenos Aires.
Auf den sozialen Medien wurden in den vergangenen Tagen Anweisungen verbreitet, wie man sich verhalten müsse, im Fall, dass die Sicherheitskräfte Gewalt gegen die Demonstrierenden einsetzen. «Zieh ein langärmliges Shirt an und nimm eine Zitrone oder etwas Milch mit, falls Tränengas eingesetzt wird», hieß es in der Kettennachricht.
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