Wegen Macrons Rentenreform: Streik in Frankreich belastet Luxemburgs Verkehrsnetz

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Wegen Macrons RentenreformStreik in Frankreich belastet Luxemburgs Verkehrsnetz

LUXEMBURG/FRANKREICH – Schwarzer Tag für Frankreich: Heute stehen bei unserem Nachbarn landesweite Proteste gegen Macrons Rentenpläne an. Das macht sich auch im Großherzogtum bemerkbar.

Demonstranten protestieren gegen Macrons Rentenreformplan.

Demonstranten protestieren gegen Macrons Rentenreformplan.

James Manning/PA Wire/dpa (Archivaufnahme)

Zugchaos, Flugausfälle und Massendemos: Es herrscht großes Durcheinander bei Luxemburgs Nachbar. In Frankreich ist Präsident Macron mit Plänen für ein höheres Rentenalter auf heftige Kritik gestoßen. Am heutigen Donnerstag – von den Medien schon «schwarzer Donnerstag» getauft – legen landesweite Demonstrationen und Streiks weite Teile des Landes lahm und auch hierzulande spürt man die Auswirkungen der Proteste deutlich.

So machen neben ausfallenden Zügen, auch verstopfte Autobahnen das Leben vor allem vieler Grenzgänger schwer. Gerade einmal fünf Zuglinien konnten am heutigen Donnerstag auf der Strecke zwischen Metz und Luxemburg aufrechterhalten werden. Auch berichtet RTL von einer dichten A31 kurz vor neun Uhr und erheblichen Verzögerungen auf der Strecke – auch nach der Hauptverkehrszeit. Auch auf der A3 und auf der A4 wird von ungewöhnlich erhöhtem Verkehrsaufkommen berichtet. Autobahnen, die – auch ohne Streik im Nachbarland – häufig dicht sind. Darüber hinaus soll die Ausfahrt Metz-Centre auf der A31 am Nachmittag geschlossen werden, um die Sicherheit der Tausenden von Demonstranten zu gewährleisten, die in Metz erwartet werden. Auf Luxemburgs Autobahnen muss man also heute besonders starke Nerven beweisen!

Grund für die Proteste sind Macrons umstrittene Rentenpläne. Die Mitte-Regierung will das reguläre Renteneintrittsalter schrittweise von 62 auf 64 Jahre anheben. Außerdem soll die Zahl der nötigen Einzahlungsjahre für eine volle Rente schneller steigen. Etliche Einzelsysteme mit Privilegien für bestimmte Berufsgruppen sollen abgeschafft werden.

Neben Streiks im Nah- und Fernverkehr wird auch in Krankenhäusern, in der Verwaltung und an Grundschulen massiv gestreikt. Die Gewerkschaft CGT hat bei einigen Berufsgruppen eine Beteiligung von 60 bis 70 Prozent prognostiziert. Auch in Raffinerien könnte gestreikt werden. Aus dem Stromsektor wurde einzelnen Politikern sogar mit gezielten Abschaltungen gedroht. Frankreichs Regierung rief im Vorfeld dazu auf, das Land nicht zu blockieren.

Vor allem Eltern stellt der Streik in Betreuungs- und Bildungseinrichtungen vor erhebliche Probleme. So auch Candy, Mutter von zwei Kindern und Angestellte in Luxemburg-Stadt. «Ich ärgere mich natürlich wegen der entfallenen Betreuung für meine Kinder, aber ich unterstütze die Streikbewegung zu 100 Prozent. Ich habe das Glück, in Luxemburg zu arbeiten, dennoch wissen wir einfach nicht wie es weitergehen wird, aber es geht um die Zukunft von uns allen», erzählt uns die in Frankreich lebende Zweifach-Mutter, die nun Telearbeit leisten darf, «um die aktuelle Situation zu entschärfen».

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(cs)

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