Easyjet-Maschine beinahe in Genfersee gestürzt

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Flughafen GenfEasyjet-Maschine wäre beinahe in den Genfersee gestürzt

Beim Landeanflug in Genf ist es offenbar nur der schnellen Reaktion der Piloten zu verdanken, dass das Flugzeug nicht in den See gestürzt ist. Eine Untersuchung läuft.

Benedikt Hollenstein
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Benedikt Hollenstein
Im November 2023 kam es am Genfersee beinahe zu einem verheerenden Flugzeugcrash. (Symbolbild)
Nur dank Extraschub landete die A320 nicht im Genfersee und konnte beim zweiten Versuch problemlos landen.
Auch im Lotsenturm ertönte wegen der geringen Flughöhe ein Alarm.
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Im November 2023 kam es am Genfersee beinahe zu einem verheerenden Flugzeugcrash. (Symbolbild)

IMAGO/dieBildmanufaktur

Anfangs November reisten Passagiere von Easyjet mit einer A320neo von Edinburgh nach Genf. Erst jetzt wird bekannt: Die Maschine entging nur um Haaresbreite eine Katastrophe, wie ein Bericht der Schweizer Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust bekannt macht.

«Die aus Edinburgh kommende Maschine EZY3291 mit 157 Passagieren an Board sank beim Anflug auf die Landebahn 22 deutlich tiefer als die Sinkfluglinie», heißt es dort. Im Klartext: Um ein Haar wäre das Flugzeug mit 157 Passagieren an Bord in den Genfersee gestürzt.

Die Piloten konnten den Crash offenbar mit mehr Schub abwenden – nur 30 Sekunden später und die Maschine mitsamt Passagiere wäre wohl im Genfersee gelandet, wie «Tribune de Genève» schreibt.

In nur 230 Metern Höhe über den Genfersee

Statt 750 Meter über dem Wasser überflog der Airbus den Genfersee in einer Höhe von nur 230 Metern. Dadurch wurde im Tower ein Alarm ausgelöst, woraufhin die Lotsen den Piloten kontaktierten. Zu diesem Zeitpunkt hatte dieser den Kurs bereits korrigiert, da auch im Cockpit eine Warnung ertönt sei. Beim zweiten Landeanflug klappte dann alles.

Wieso sich die Easyjet-Piloten nicht an die Sinkflugausrichtung, das heißt den Winkel für die Endphase einer Landung, gehalten haben, ist derzeit nicht bekannt. Für das rasche Handeln gibt es dafür Lob von Berufskollegen: «In einer solchen Situation darf man nicht nachdenken. Man gibt einfach wieder Gas, um so schnell wie möglich wieder Höhe zu gewinnen», sagt ein Pilot, der regelmäßig mit A320-Flugzeugen in Genf landet, gegenüber der Schweizer Tageszeitung Tages-Anzeiger. Wie es aber überhaupt so weit kommen konnte, kann er sich nicht erklären.

Die Untersuchungsbehörde will ihre Untersuchung spätestens in 18 Monaten abgeschlossen haben. Seitens der Airline Easyjet heißt es, dass man die Untersuchung in vollem Umfang unterstützen wolle. Die Piloten seien währenddessen von ihren Aufgaben entbunden worden.

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