In LuxemburgTarifverhandlungen bei Banken stocken
LUXEMBURG — Die Verhandlungen zur Erneuerung des Tarifvertrags für den Bankensektor sind auf Eis gelegt. Die Gewerkschaften verurteilen nach wie vor die Position der ABBL.
Die Ende 2016 eingeleitete Diskussion über den neuen Gesamtarbeitsvertrag (GAV) des Bankensektors scheint ins Stocken geraten zu sein. Arbeitgeber und Gewerkschaften sind sich nach wie vor in einigen wichtigen Punkten nicht einig. Vor allem in Sachen Entlohnung der Arbeitnehmer sind die Fronten verhärtet. «Wir als Gewerkschaften sind bereit, Zugeständnisse zu machen. Aber wir werden Nein zu einem Tarifvertrag sagen, der ausschließlich auf Verdiensten beruht», erklärt Laurent Mertz, Generalsekretär der ALEBA (Luxemburger Vereinigung der Bank- und Versicherungsangestellten).
Wie die Gewerkschaften ALEBA, OGBL-SBA und LCGB-SESF betonen, will die ABBL (Association des banques et banquiers Luxembourg) anstelle des Juni-Bonus, des Rentnerbonus und der dreijährigen Garantien, einen einzigen Treuebonus einführen. Ein weiterer Streitpunkt ist das neue Gesetz über die Arbeitszeitgestaltung. Dieses sorgt für mehr Flexibilität. Laut ALEBA lehne die ABBL ein solches Gesetz allerdings ab.
«Die ABBL schlägt einen veralteten Tarifvertrag vor und zeigt keine Bereitschaft, weiter vorankommen zu wollen», sagte Laurent Mertz. Wenn bis Ende März keine konkreten Fortschritte erzielt werden, versprechen die Gewerkschaften, «daraus zu lernen» und beabsichtigen, die Angelegenheit an das «Office national de conciliation» zu verweisen. Die ABBL teilte bei Nachfrage von L'essentiel mit, dass sie vor dem nächsten Treffen zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern am 1. März dazu keine Aussagen machen möchte.
(Juliette Devaux/L'essentiel)