HamburgSchütze soll Ex-Mitglied der Zeugen Jehovas sein
Im Stadtteil Alsterdorf in Hamburg sind bei einem Angriff auf eine Kirche mindestens acht Menschen getötet und mehrere verletzt worden.
In einer Kirche der Zeugen Jehovas in Hamburg sind mehrere Menschen erschossen und weitere Menschen schwer verletzt worden. Der Angriff habe sich am Donnerstagabend im Stadtteil Groß Borstel ereignet, teilte die Polizei mit.
Die Polizei hätte anschließend «eine leblose Person aufgefunden, bei der wir davon ausgehen, dass es sich um einen Täter handeln könnte». Es werde derzeit nicht von weiteren Tätern ausgegangen, hieß es am Freitagmorgen. Die Polizei stuft den Angriff als Amoktat ein. Gemäß Information von «Spiegel» soll es sich beim Täter um ein ehemaliges Mitglieder der Zeugen Jehovas handeln.
Tatort weiträumig abgesperrt
Eine Nachbarin berichtete von mehreren Schüssen bei der Veranstaltung der Zeugen Jehovas. «Es waren ungefähr vier Schussperioden. In diesen Perioden fielen immer mehrere Schüsse, etwa im Abstand von 20 Sekunden bis einer Minute», berichtete Studentin Lara Bauch. Später seien Menschen von Polizisten an Händen und Füßen auf die Straße getragen worden.
Vier Stunden nach den tödlichen Schüssen betrat schließlich die Spurensicherung in der Nacht den Tatort. Auch um 4.15 Uhr morgens waren sie am Freitag noch in dem dreistöckigen Gewerbegebäude unterwegs. Streifenwagen hatten den Tatort zuvor weiträumig abgesperrt. Beamte mit Maschinenpistolen sicherten den Bereich zusätzlich ab.
Zusammenkunft von Glaubensgemeinschaft
Welche Art von Veranstaltung in der Kirchengemeinde der Zeugen Jehovas abgehalten wurde, war zunächst unklar. Auf der Internetseite der Zeugen Jehovas war für den Donnerstagabend eine von zwei wöchentlichen Zusammenkünften angekündigt.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zeigte sich «erschüttert» über die Tat im Hamburger Stadtteil Alsterdorf. «Meine Gedanken sind in dieser schweren Stunde bei den Opfern und ihren Angehörigen, bei den Gemeindemitgliedern und auch bei den Einsatzkräften», sagte Faeser der Deutschen Presse-Agentur. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) zeigte sich ebenfalls bestürzt. «Die Meldungen aus Alsterdorf / Groß Borstel sind erschütternd», schrieb er bei Twitter. «Den Angehörigen der Opfer gilt mein tiefes Mitgefühl.»