Terror in pakistanÜber 50 Tote bei Anschlag in Karachi
In einer schiitischen Moschee in der Hafenstadt Karachi sind über 50 Menschen getötet worden. Hinter dem Anschlag werden sunnitische Extremisten vermutet.
Bei einem Bombenanschlag im Süden Pakistans sind über 50 Menschen ums Leben gekommen, darunter auch Kinder. Zahlreiche Menschen würden vermisst, 127 seien verletzt worden, sagte ein ranghoher Regierungsvertreter am Sonntag. Die Detonation ereignete sich nach dem Abendgebet vor einer schiitischen Moschee in der Stadt Karachi, wie die Polizei mitteilte.
Ersten Hinweisen zufolge war die Bombe an einem Motorrad befestigt. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte später, die Bombe mit einem Gewicht von etwa hundert Kilogramm sei in einem Auto versteckt gewesen. Die Explosion hinterliess einen Krater von etwa zwei Metern Durchmesser. Mehrere Gebäude in der Umgebung fingen Feuer. Andere Häuser stürzten den Angaben zufolge ein. Es wurde befürchtet, dass weitere Menschen unter den Trümmern verschüttet wurden.
Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat. In der Vergangenheit verübten häufig sunnitische Extremisten mit Verbindungen zu den radikalislamischen Taliban und zum Terrornetzwerk Al-Kaida Anschläge auf Schiiten. Rund 20 Prozent der 180 Millionen Menschen in Pakistan sind Schiiten. Nach Angaben der Organisation Human Rights Watch wurden im allein im vergangenen Jahr mehr als 400 Schiiten bei Angriffen in Pakistan getötet. Im Januar und Februar wurden zwei Anschläge auf Schiiten in der südwestpakistanischen Stadt Quetta mit insgesamt mehr als 175 Toten bekannt.
(L'essentiel Online/sda)