Umstrittener TrendHandtaschen-Hündchen sind zurück
Mini-Hunde, die in Handtaschen passen, sind kein Relikt aus den 2000er-Jahren mehr. Stars wie Demi Moore tragen die Hunde wieder mit sich herum. Das sagt eine Tierschutz-Expertin dazu.

Paris Hilton war in den frühen 2000ern nur selten ohne ihr liebstes Accessoire anzutreffen. Das war nicht etwa ein stylisches Armband, sondern ihr Hund Tinkerbell. Der galt als ihr Handtaschen-Hündchen und wurde entweder als Handtaschen-Ersatz getragen oder direkt in eine Handtasche gesteckt.
Der Chihuahua begleitete die Hotel-Erbin an zahlreiche Events und auf rote Teppiche. Auch Stars wie Lindsay Lohan oder Blake Lively trugen ihre Hunde mit sich herum. Jetzt ist dieser Trend zurück.
Aktuell trägt die Schauspielerin Demi Moore ihren Hund Pilaf regelmäßig mit sich herum. Für zahlreiche Promotermine für eine Serie hielt sich Moore Ende Januar in New York City auf. Immer auf ihrem Arm: ihr Chihuahua Pilaf. Moore nahm das Hündchen unter anderem auch zur Aufzeichnung mehrerer Late-Night-Shows ins Studio mit. Auch Model Irina Shayk zeigt sich gern mit ihrem Hund, den sie in ihrer Hermès-Tasche verstaut.
Doch Luxus-Handtaschen sind nichts für Hunde. Die Tierschutz-Expertin Yasmine Wenk von der Organisation Vier Pfoten sagt: «Eine gefüllte Handtasche ist eine ungeeignete und potenziell gefährliche Umgebung für Hunde, die im Vergleich zu einer maßgeschneiderten Hundetransporttasche zu Verletzungen führen kann.»
Den Hund in die Handtasche zu stecken oder ihn auf dem Arm mit sich zu führen, könne dem Hund – und auch den Menschen drumherum – schaden. Laut der Expertin könne der Hund durch das Herumtragen daran gehindert werden, seine natürlichen Verhaltensweisen und Bewegungen auszuleben.
Auf dem Arm oder in einer Handtasche könne das Tier zudem nicht flüchten. Die Expertin sagt dazu: «Diese Umstände können möglicherweise auch zu Beißunfällen führen, wenn Umstehende den ‹gefangenen› Hund streicheln oder berühren wollen.» Bei einer Late-Night-Show oder auf einem roten Teppich hat der Hund also nichts verloren. Laut der Expertin können öffentliche Veranstaltungen für manche Hunde überwältigend sein, da laute Geräusche, Menschenmengen und eine ungewohnte Umgebung Stress oder Ängste auslösen.
«Hunde sind kein Statussymbol»
Auch stellt Yasmine Wenk klar, dass Tiere schlicht kein Mode-Accessoire sind. «Hunde sind empfindungsfähige Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen und Vorlieben und wenn man sie nur als Modestatement, Statussymbol oder ‹Dekoration› benutzt, kann das ihr Wohlbefinden beeinträchtigen.» Hunde sollten als Gefährten und Familienmitglieder geschätzt werden «und nicht als Accessoires, die man ausrangiert, wenn sie nicht mehr ‹in Mode› sind.»
Der Trend bringt ein weiteres Problem mit sich. Oft sind die Handtaschen-Hunde besonders klein oder sehen speziell aus. Yasmine Wenk sagt: «Leider werden bei solchen Trends auch sehr oft Tiere mit schweren genetischen Störungen, sogenannte Qualzuchten, popularisiert.»
Das Resultat seien Rassen, welche unter schweren genetisch bedingten Störungen wie Atembeschwerden, Skelettdeformationen, Hautkrankheiten und Herzfehlern leiden. Das sind zum Beispiel Zwergspitze, Möpse oder Französische Bulldoggen. Ein Tier sollte man nie wegen eines Trends kaufen. Die Expertin macht klar: «Die Entscheidung, ein Haustier bei sich aufzunehmen, sollte immer erst nach sorgfältiger Überlegung und Planung geschehen.»
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