Mehrere Tote – Unwetter hinterlassen in Südeuropa Chaos

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Mehrere ToteUnwetter hinterlassen in Südeuropa Chaos

Bei schweren Regen-Unwettern sind in Italien mindestens acht Personen ums Leben gekommen. Auch in Frankreich hat das Unwetter großen Schaden angerichtet.

Die Region Piemont ist von den Regen-Unwettern schwer getroffen worden.

Die Region Piemont ist von den Regen-Unwettern schwer getroffen worden.

DPA

Nach schweren Regen-Unwettern laufen in Norditalien vielerorts die Aufräumarbeiten. Vorläufigen Zählungen zufolge fanden die Behörden im Nordwesten Italiens mindestens acht Todesopfer, darunter vermutlich mehrere Franzosen. Auch in Frankreich, Österreich und der Schweiz hatten Regenmassen und Sturm am Wochenende schwere Schäden angerichtet. Brücken wurden zerstört und Straßen überschwemmt.

In Ligurien, das an Frankreich grenzt, waren am Sonntag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa an der Küste und an einem Fluss fünf Leichen angespült worden. Die Behörden in Sanremo äußerten laut italienischen Agenturberichten die Vermutung, dass es sich um Vermisste aus Frankreich handeln könnte. Die Identifizierung der Toten laufe noch.

Die Feuerwehr meldete zudem am Sonntagabend auf Twitter, man habe am Alpenpass Colle di Tenda die Leiche eines französischen Hirten gefunden, der vermisst worden war. Im nahen Ort Limone Piemonte in der italienischen Provinz Cuneo (Piemont) hatte das Unwetter seit Freitagabend besonders schlimm gewütet. Ebenfalls in der Region Piemont war bei Vercelli ein 36-jähriger Autofahrer auf einer kaputten Straße vom Flusswasser weggerissen worden und gestorben. Außerdem war ein 53-jähriger freiwilliger Feuerwehrmann aus der Gemeinde Arnad im Aostatal bei einer Rettungsaktion umgekommen.

« Meteorologische Bombe »

Die Unwetter mit Überschwemmungen haben im Südosten Frankreichs und in Norditalien zu chaotischen Zuständen geführt. Ganze Häuser wurden von den Wassermassen mitgerissen, Straßen und Brücken zerstört, Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten, es gab mehrere Tote. Auch in Österreich und der Schweiz richteten Wind und Regen am Wochenende große Schäden an, ein vierjähriges Mädchen starb.

In den Bergen nördlich der Ferienmetropole Nizza waren Dörfer zeitweise nicht mehr erreichbar. Das Telefonnetz war zusammengebrochen. Tausende Haushalte waren ohne Strom. Retter brachten Wasser und Lebensmittel in die Region. Rémi Recio, Leiter des engsten Mitarbeiterstabes des örtlichen Präfekten, sprach von einer «meteorologischen Bombe», die am Freitag über dem Département niedergegangen sei. Vom Hubschrauber aus habe er kriegsähnliche Szenen gesehen. «Man hat den Eindruck, dass das Gebiet bombardiert wurde.»

(L'essentiel/dpa)

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