US-StudieVerheiratete Topmanager scheuen das Risiko
Verheiratete CEOs sind vorsichtig, Singles gehen aggressiv in den Markt. Das belegt eine Untersuchung von 1'500 börsendotierten US-Firmen.

Facebook-CEO Mark Zuckerberg und seine Frau Priscilla Chan während der Hochzeit im kalifornischen Palo Alto.
KeystoneSingle-CEOs investieren aggressiver und gehen mehr finanzielle Risiken ein als ihre verheirateten Kollegen. Zu diesem Schluss kommen die beiden Finanzwissenschaftler Nikolai Roussanov von der Wharton Business School und Pavel Savor von der Temple University in ihrer Studie. Als Grund nennen die Autoren laut «standard.at» die größeren Chancen, durch eine finanzielle Risiko-Strategie zu mehr Status, Geld, Macht und Einfluss zu gelangen. Diese Attribute gelten auf dem Heiratsmarkt als attraktiv, deshalb würden die Alphamänner darum ringen und seien kompetitiver als verheiratete Vorstandschefs.
Gemessen am Finanzvermögen investieren Single-CEOs folglich auch 75 Prozent mehr in Forschung, Werbung und in Kapazitätserweiterung. Kein Wunder also, zeigt die Aktienperformance der von ihnen geführten Unternehmen eine deutlich höhere Volatilität. Die Performance verheirateter Chefs hingegen ist stabiler.
Alter ein entscheidender Faktor
In ihrer Untersuchung von 1'500 börsenkotierten US-Firmen zeigen die Wissenschaftler aber auch den Einfluss des Alters des CEOs. Je älter ein Single-Chef, desto schwächer sein Risikohunger – das Alter hat also neben dem Zivilstand auch einen signifikanten Einfluss auf den Managementstil.
In der Praxis lässt sich mit diesen Erkenntnissen der perfekte Managertyp für verschiedene Firmen bestimmen. So passen laut den Autoren junge Single-CEOs zu jungen Firmen mit Wachstumszwang, während ältere verheiratete CEOs Firmen aus Marktturbulenzen heraushalten. Eine Bewerbung einfach aufgrund des Zivilstands abzulehnen, empfehlen die Wissenschaftler aber nicht.
Den Einfluss des Geschlechts konnten die Finanzexperten derweil nicht untersuchen, dafür waren unter den analysierten Firmen zu wenige Managerinnen.
(L'essentiel/ame)