Luxemburg: Video zeigt brutale Gewalt an 14-Jähriger – Ermittlungen laufen

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LuxemburgVideo zeigt brutale Gewalt an 14-Jähriger – Ermittlungen laufen

LUXEMBURG – Am vergangenen Mittwoch ist eine Schülerin von einer Gruppe Jugendlicher attackiert und gedemütigt worden. Aufnahmen der erschreckenden Tat wurden online verbreitet. Nun äußert sich die Mutter des Opfers gegenüber L'essentiel.

Thomas Holzer
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Thomas Holzer
Die von den Behörden als «äußerst ernst zunehmenden» eingestuften Vorkommnisse auf dem Video betreffen Minderjährige.

Die von den Behörden als «äußerst ernst zunehmenden» eingestuften Vorkommnisse auf dem Video betreffen Minderjährige.

Dieser Artikel spricht von Gewalt an und von Minderjährigen. Falls diese sensible Thematik Dir gerade nicht gut bekommen würde, lies diesen Artikel bitte nicht weiter.

Die Videosequenz, die seit Donnerstag auf den sozialen Netzwerken kursiert, scheint an Brutalität kaum zu übertreffen zu sein: Darin zu sehen ist ein junges Mädchen, knieend vor einer Gruppe Jugendlicher. Der einminütige Clip dokumentiert im Folgenden, wie die 14-Jährige geschlagen, mit einer Flüssigkeit übergossen und erniedrigt wird. Die gewalttätigen Szenen sollen vom vergangenen Mittwoch sein. Fassungslos darüber, was sie in dem Video gesehen hat, habe die Mutter des jungen Opfers umgehend Anzeige erstattet. Die Ermittlungen der Behörden zu dem Fall liefen bereits, wie die Frau erklärt. Die ganze Familie stehe unter Schock. «Ihre Zwillingsschwester konnte am Donnerstag nicht einmal zur Schule gehen, weil sie so traumatisiert ist», so die sichtlich mitgenommene Mutter von drei Kindern gegenüber L'essentiel.

Die 14-Jährige – die das Lycée Aline Mayrisch besucht – leide an Legasthenie und hat «Schwierigkeiten, gewisse Dinge zu verstehen und zu verarbeiten». Dabei sollen die erschreckenden Aufnahmen nicht das ganze Ausmaß der Gewalt gezeigt haben. Weiter erklärt die Mutter, dass ihre Tochter von einer Mitschülerin auf dem Bahnhofsvorplatz in einen Hinterhalt gelockt wurde, wo sie von einer Gruppe Jugendlicher in die Enge getrieben und an einen «Ort ohne Kameras» in der Nähe der Zithaklinik gebracht wurde.

Minderjährige an den «ernst zunehmenden» Vorfällen beteiligt

Statt zu helfen, zückten die anderen im Video zu sehenden Jugendliche ihre Smartphones, um die Demütigung zu filmen. «Meine Tochter und das Mädchen, das sie angreift, kennen sich seit November oder Dezember nur vom Sehen», versichert die Mutter, die ratlos darüber ist, was die Jugendlichen dazu verlasst haben könnte, ihre Tochter so brutal anzugreifen.

Was war der Auslöser für diese erschreckende Tat? Die polizeilichen Ermittlungen sollen die Antwort auf diese Fragen liefern. Die Police Grand-Ducale bestätigte auf L'essentiel-Anfrage, dass der Jugendschutz der Kriminalpolizei auf Anordnung der Staatsanwaltschaft eine Untersuchung eingeleitet habe.

Die von den Behörden als «äußerst ernst zunehmenden» eingestuften Vorkommnisse auf dem Video betreffen Minderjährige, bestätigt die Polizei. Gleichzeitig warnen die Beamten eindringlich davor, Inhalte minderjähriger Jugendlicher oder schutzbedürftiger Personen zu verbreiten, auf denen diese zu erkennen seien. Zuwiderhandlungen können mit einer Freiheitsstrafe von einem bis fünf Jahren und einer Geldstrafe zwischen 251 und 75.000 Euro geahndet werden.

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