Corona-Pandemie – Virologe des LIH blickt mit Sorge auf den Herbst

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Corona-PandemieVirologe des LIH blickt mit Sorge auf den Herbst

LUXEMBURG – Professor Claude Muller vom «Luxembourg Institute of Health» sieht mehrere Gründe dafür, dass die Infektionslage im Großherzogtum wieder aufflammen wird.

Claude Muller glaubt, dass mehrere Faktoren dafür sorgen, dass sich das Coronavirus im Herbst wieder stärker ausbreitet.

Claude Muller glaubt, dass mehrere Faktoren dafür sorgen, dass sich das Coronavirus im Herbst wieder stärker ausbreitet.

Editpress/Josiane Kirpach

Zurzeit ist die Ausbreitung des Coronavirus in Luxemburg relativ überschaubar und stabil. Die Wissenschaft ist allerdings wegen der kommenden Wochen besorgt. «Mehrere Faktoren deuten darauf hin, dass die Fallzahlen wieder nach oben schnellen», sagt Professor Claude Muller, Virologe beim «Luxembourg Institute of Health» (LIH).

Das Ende des Kollektivurlaubs, die Reiserückkehrer aus Risikogebieten, die Rückkehr zahlreicher Grenzgänger nach langer Zeit im Homeoffice, der Beginn des neuen Schuljahres und der Wetterumschwung im Herbst, aufgrund dessen sich die Menschen wieder mehr in geschlossenen Räumen aufhalten, stimmen den Wissenschaftler pessimistisch. «Ich gehe nicht davon aus, dass das Virus irgendwann von alleine verschwinden wird», sagt Muller.

Jüngere «bekommen wirtschaftliche Folgen stärker zu spüren»

Der Virologe plädiert daher dafür, «sofort Maßnahmen zu ergreifen, auch wenn die Situation derzeit nicht besorgniserregend ist», um die Wirtschaft zu schützen und spricht sich für einen «leichten Shutdown» aus. Man solle wieder stärker auf Telearbeit setzen, auch am Arbeitsplatz Schutzmasken tragen und den Sicherheitsabstand strikt einhalten und eine Corona-App einsetzen. In den Schulen sei es notwendig, die Klassen zu jedem Zeitpunkt voneinander getrennt zu halten und die Schüler regelmäßig auf Symptome zu untersuchen.

Desweiteren müsse das Land bei seiner Teststrategie bleiben und die neuen Gewohnheiten nicht schleifen lassen. «Junge Menschen machen sich weniger Sorgen. Aber auch wenn die Pandemie für sie geringere gesundheitliche Folgen hat, bleiben die wirtschaftlichen Auswirkungen, die sie stärker zu spüren bekommen», erklärt Muller.

(pp/L'essentiel)

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