Ukraine-KriegWagner-Chef Prigoschin feiert grausame Ermordung eines Überläufers
Er wurde als verurteilter Mörder aus dem Gefängnis an die Front geschickt. Er soll gar für die Elite-Truppe Wagner gekämpft haben, bevor er übergelaufen ist. Nun sollen sich die Russen an ihm gerächt haben.
Jewgeni Nuschin, in Russland verurteilt wegen Mordes und Körperverletzung, wurde brutal hingerichtet. Ein Video, das auf Telegram kursiert, zeigt, wie der Russe mit einem Hammer erschlagen wurde. Die Bilder sind so brutal, dass sich L'essentiel dazu entschieden hat, sie nicht zu zeigen.
Doch von Anfang an: Nuschin wird im Herbst aus dem Gefängnis entlassen, um für die Wagner-Gruppe im Ukraine-Krieg zu kämpfen. Für den Russen ist jedoch schnell klar, dass er nicht für das Kreml-Regime kämpfen möchte. Er hat Angst, nicht lange an der Front zu überleben, dazu hat Nuschin auch noch Familie in der Ukraine, wie «Spiegel» schreibt. Der verurteilte Mörder entscheidet sich zur Flucht und läuft zum Gegner über. In einem Interview mit einem Journalisten redet er über die Wagner-Gruppe. «Ich weiß nicht einmal, wie ich die Aufgabe der Sturmtruppen erklären soll. Das habe ich selbst gemerkt – Kanonenfutter.»
«Das war eine hervorragende Regiearbeit»
Nun ist der Russe tot. Die Wagner-Leute sollen ihn auf grausame Art und Weise mit einem Hammer getötet haben. Die prorussische Telegram-Seite «Grey Zone» veröffentlichte ein Video, in dem die letzten Momente Nuschins zu sehen sind. Sein Kopf ist mit Klebeband an einen Stein geklebt, Nuschin sagt: «Ich bin Jewgeni Anatoljewitsch Nuschin, geboren 1967. Ich ging an die Front, um an der Seite der Ukraine gegen die Russen zu kämpfen.» Dann schlägt eine Person, deren Gesicht man nicht sieht, mit einem Hammer mit voller Wucht auf den Kopf von Nuschin. Dann noch einmal einen Schlag auf seinen Kopf.
Die Wagner-Soldaten sollen den Film für ihren Chef Jewgeni Prigoschin gedreht haben. Der soll das Video mit den Worten «mir scheint, dieser Film sollte heißen: ‹Ein Hund stirbt einen Hundetod›» kommentiert haben. Prigoschin zitiert damit eine Redewendung, die auch Josef Stalin gerne verwendet haben soll. Prigoschin weiter: «Das war eine hervorragende Regiearbeit, die ich in einem Atemzug angesehen habe. Ich hoffe, dass bei den Dreharbeiten keine Tiere zu Schaden gekommen sind.»
Wagner-Gruppe droht mit Tod bei Desertation
Doch wie gelangte Nuschin wieder in die Hände der Wagner-Gruppe, nachdem er in die Ukraine übergelaufen war? Angeblich soll der verurteilte Mörder im Rahmen eines Gefangenenaustauschs wieder an Russland übergeben worden sein. Die ukrainische Regierung hat sich bislang zu den Vorwürfen nicht geäußert.
Das Video der Hinrichtung soll absichtlich veröffentlicht worden sein. So sollen potenzielle Überläufer abgeschreckt werden. Die Wagner-Gruppe hatte schon in der Vergangenheit erklärt, dass Deserteure hingerichtet werden. In einem offiziellen Telegram-Kanal der Wagner-Gruppe wird das Video als «Hammer der Vergeltung» bezeichnet. Der Vorschlaghammer ist eines der Erkennungszeichen der Söldner-Truppe.