NachgefragtWas Sprühkanonen und «Staubsauger» in Luxemburgs Wäldern treiben
DÜDELINGEN – Mit den sonnigen Tagen haben auch wieder die giftigen Prozessionsraupen Einzug in Parks und Wälder erhalten. Um Mensch und Natur zu schützen, hat die Behandlung der Bäume im Großherzogtum begonnen.


Am Dienstag hat die Schädlingsbekämpfung im Parc Le'h in Düdelingen begonnen.
Vincent LescautMit dem Beginn des Sommers kehren auch die Eichenprozessionsspinnerraupen zurück nach Luxemburg. Am Dienstag hat deshalb die Behandlung der Bäume des 20 Hektar großen Park Le'h in Düdelingen und des 21,4 Hektar großen Parc Merveilleux in Bettemburg begonnen. Neben dem Schutz der Bevölkerung vor den giftigen Haaren der Raupe, hat die Bekämpfung auch einen wirtschaftlichen Aspekt: «Wenn die Bäume befallen sind, kommen weniger Besucher», erläutert die Bettemburger Schöffin Josée Lorsché.
Dabei kommen – je nach Kommune – unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. «Per Turbine versprühen wir ein biologisches Insektizid in bis zu 30 Metern Höhe», berichtet Emmanuel Vonck vom in Düdelingen beauftragten Unternehmen Auxidys. Das Fressen der behandelten Blätter bringt den Schädlingen schließlich den Tod. Reicht dies nicht aus, kommt in Differdingen «eine Art Staubsauger zum Einsatz», wie der in Luxemburgs drittgrößter Gemeinde für den Baumbestand Verantwortliche, Michael Grodidier berichtet. Ein paar Kilometer weiter in Esch kommt derweil nur diese Technik zum Einsatz, auf Insektizide wird dort verzichtet.
Das erhöhte Auftreten der Raupen in den letzten Jahren ist laut Philippe Schmitz von der Natur- und Forstverwaltung eine Folge des Klimawandels: «Die wärmeren Temperaturen bieten dem Eichenprozessionsspinner ideale Bedingungen, um sich zu vermehren.» Zum Schutz der Gesundheit sei es notwendig, die Schädlinge überall da zu bekämpfen, wo sich vermehrt Menschen aufhalten.