Luxemburg: Wegen einer Drogenspritze darf sie ihre Kinder nicht mehr küssen

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LuxemburgWegen einer Drogenspritze darf sie ihre Kinder nicht mehr küssen

LUXEMBURG – Eine Angestellte eines Fast-Food-Restaurants schildert, wie sie sich Ende Juni versehentlich mit der Nadel einer Drogenspritze an der Hand verletzte. Auch städtische Mitarbeiter berichten von solchen Verletzungen.

Olivier Loyens
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Olivier Loyens
Für alle diesem Risiko ausgesetzten Arbeitsplätze wird eine Hepatitis-Impfung durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt.

Für alle diesem Risiko ausgesetzten Arbeitsplätze wird eine Hepatitis-Impfung durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt.

Fixerstuff

«Ich hatte Angst, mich mit Aids anzustecken», gesteht Sabine*. Trotz Handschuhen habe sich die Angestellte eines Fast-Food-Restaurants am Luxemburger Hauptbahnhof Ende Juni beim Reinigen der sanitären Anlagen mit der Nadel einer Drogenspritze an der Hand verletzt. Diese steckte zwischen Toilettenschüssel und dem Deckel. Da sie mit Blut in Berührung kam, wurde sie von der Feuerwehr versorgt und in das Centre Hospitalier de Luxembourg (CHL) gebracht.

Hinsichtlich der Ansteckungsgefahr mit HIV und allen anderen Virus- und Hepatitis-Infektionen wurde sie dort einer dedizierten Behandlung unterzogen. «Zurzeit darf ich meine Kinder nicht mehr küssen», bedauert Sabine*, die erst Anfang August wieder arbeiten kann. Im Krankenhaus habe ihr eine Krankenschwester anvertraut, dass es «sehr häufig» zu solchen versehentlichen Verletzungen kommen würde. Jeden Tag würden zwei bis drei Mitarbeiter der Stadt Luxemburg in die Station kommen.

Gefährdete Arbeitskräfte bekommen Hepatitis-Impfung

Von L'essentiel kontaktiert, teilt das CHL mit, dass es aus Sorge um die Privatsphäre der Patienten nicht über das Thema sprechen wolle. Auch die Stadt Luxemburg kann die Zahlen «absolut nicht bestätigen». Bei der Stadtverwaltung teilt man uns mit, dass «Mitarbeiter, die für das Spritzeneinsammeln zuständig sind, verfügen über geeignetes Arbeitsmaterial, um die Spritzen in aller Sicherheit einzusammeln». Dazu gehören Sicherheitshandschuhe und -schuhe sowie eine Greifzange.

Für alle diesem Risiko ausgesetzten Arbeitsplätze werde zudem eine Hepatitis-Impfung durch medizinisches Fachpersonal durchgeführt und im Falle eines Unfalls sofort eine therapeutische Betreuung eingeleitet, so die Stadt weiter. Seit 2016 wäre in zwei Fällen eine solche Behandlung erforderlich gewesen.

*Name von der Redaktion geändert.

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