Studie verrät: Wenn Du Nägel kaust, solltest Du diesen Trick ausprobieren

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Studie verrätWenn Du Nägel kaust, solltest Du diesen Trick ausprobieren

Nägelkauen oder die Haut aufkratzen – manche Angewohnheiten sind schwer zu überwinden. Wer aufhören will, muss sich selbst überlisten.

Carolina Lermann
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Carolina Lermann
Ticks belasten und können bei Härtefällen zu Verletzungen führen.

Ticks belasten und können bei Härtefällen zu Verletzungen führen.

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Stress, Angst, Unsicherheit oder Langeweile – Menschen, die Nägel kauen, ständig an der Haut knibbeln oder Haare ausreißen, tun das aus verschiedenen Gründen und meistens nicht erst seit gestern. Häufig entsteht solch ein Verhaltensmuster in Teenie-Jahren, in denen viele einen Weg suchen, mit Hormonen, plötzlichen Emotionen und Veränderungen umzugehen.

Manche Gewohnheiten plagen jedoch ein Leben lang. Fast jeder dritte Jugendliche und jeder zehnte Erwachsene kaut zum Beispiel unter Anspannung Nägel. Body-Focused Repetitive Behaviours (kurz BFRB), also körperbezogene repetitive Verhaltensstörungen, können zu Verletzungen, Narben oder Glatzenbildung führen und belasten häufig die Betroffenen.

Typische Methoden wie Bitterlack auf den Nägeln, Vaseline auf den Augenbrauen oder sich auf seine Hände setzen können in einigen Fällen helfen und sind einen Versuch wert. Was aber, wenn das nichts bringt?

Hast Du eine körperbezogene repetitive Verhaltensstörung?

Eine Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf verrät, wie man lästige Angewohnheiten wie Skin Picking oder Nägelkauen loswerden kann. 268 Betroffene, die unter BFRB leiden, haben an dem sechswöchigen Versuch teilgenommen. Ziel der Studie: die Ticks der Beteiligten mit neuen Verhaltensweisen zu ersetzen und so langfristig loszuwerden. Dabei üben die Betroffenen neue Bewegungsmuster ein. Wer zum Beispiel den Drang verspürt, an seinen Nägeln zu kauen, soll stattdessen den Unterarm ganz sanft und ohne Druck mit den Handflächen streicheln oder die Fingerspitzen zart aneinander reiben. Damit diese Ersatzbewegungen in Fleisch und Blut übergehen, müssen sie mehrmals täglich immer wieder geübt werden.

Zugegeben, einen Tick mit einem anderen zu ersetzen, klingt wenig sinnvoll. Jedoch macht hier die Art des Ticks den Unterschied. Sanftes Reiben zum Beispiel führt nämlich nicht zu Verletzungen der Haut oder Haare und ist zudem gesellschaftlich akzeptiert, im Gegensatz zu den anderen körperbezogenen repetitiven Verhaltensstörungen. 

Die Bewegungen müssen sanft und ohne Druck ausgeübt werden.

Die Bewegungen müssen sanft und ohne Druck ausgeübt werden.

Pexels/Amusan John

Das Ergebnis der Studie spricht für sich: Den größten Erfolg konnten die verbuchen, die Nägel kauen. Insgesamt gaben 80 Prozent der Teilnehmenden an, dass sie mit der Therapie zufrieden sind, und 86 Prozent würden sie anderen weiterempfehlen.

All diese Tricks helfen bei Dir trotzdem nicht? Kein Grund, sich zu schämen. Sprich mit Deiner Dermatologin oder Deinem Dermatologen über Deinen Zwang und sucht gemeinsam nach einer Lösung oder einem Therapieansatz. BFRB ist nicht zu unterschätzen.

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