Raketentest«Wenn wir in den Krieg ziehen müssen, tun wir es»
Nach dem jüngsten Raketentest steigen die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea. Ein Senator warnt vor einem möglichen Konflikt.

Nordkorea hat seine bisher reichweitenstärkste Rakete abgeschossen. Der Test sei nach nordkoreanischen Angaben erfolgreich verlaufen. Laut Raketenexperte David Wright hat der neue Raketentyp Hwasong-15 eine Reichweite von 13.000 Kilometern – er könnte also Washington, Europa oder Australien erreichen, schreibt der «Guardian».
Der Militär-Analyst Cedric Leighton befürchtet, dass die Situation jetzt «sehr schnell außer Kontrolle geraten» könnte. Ein Krieg zwischen den USA und Nordkorea sei nun «absolut» möglich. Das größte Risiko sei eine Fehlkalkulation und die Tatsache, dass sich die beiden Staatsoberhäupter nicht leiden können, sagt Leighton zu CNN.
«Wir werden uns darum kümmern»
Auch der Senator von South Carolina, Lindsey Graham, warnt vor einem möglichen Konflikt zwischen den beiden Ländern, sofern sich «nichts ändert». Im CNN-Interview bekräftigt der Republikaner, dass er gegen einen Krieg ist. Aber: «Wir werden nicht zulassen, dass dieser verrückte Mann (Kim Jong-un) in der Lage ist, unsere Heimat zu treffen.» Er fügt an: «Wenn wir in den Krieg ziehen müssen, um das zu stoppen, tun wir es.»
Zieht einen Krieg in Betracht: Der US-Senator Lindsey Graham. (Quelle: Keystone)
Donald Trump gibt sich nach der neusten Provokation von Kim Jong-un noch bedeckt. Der US-Präsident versprach eine Reaktion. Wie diese genau aussehen soll, ließ er jedoch offen. «Wir werden uns darum kümmern», erklärte er vor den Medien.
Keine Gefahr für Nordamerika
Nordkorea gab an, die Rakete könne mit einem «supergroßen, schweren Nuklearsprengkopf» beladen werden. Experten zweifeln jedoch, ob ein solcher Sprengkopf den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre ohne Schaden überstehen würde.
Laut dem Nordamerikanischen Luftraum-Verteidigungskommando hat der neuste Raketentest keine Gefahr für Nordamerika dargestellt. «Wir sind weiterhin darauf vorbereitet, uns selbst oder unsere Verbündeten vor jeder Art von Angriff oder Provokation zu verteidigen», teilt das Pentagon mit.
(L'essentiel/woz)