Herbstmesse – Wer sein Zuhause entwirft, denkt an Intimsphäre

Es gab mal Zeiten, da war der Eingangsbereich in einer typischen Wohnung in Luxemburg so groß wie das Wohnzimmer. Das ist Schnee von gestern, wie die Besucher der Herbstmesse ab Samstag eine gute Woche lang in den Hallen der Luxexpo (siehe Infokasten) feststellen werden.

Dort gibt es die neusten Trends in Sachen Bauen und Wohnen zu sehen: «Die Repräsentation verliert an Bedeutung», weiß Bob Strotz, Vorsitzender der Architekten- und Ingenieurkammer (OAI), die auf der Herbstmesse ebenfalls Kunden berät. «Der Trend geht eher zu schönen Schlafzimmern mit Nebenzimmern, wie einem privaten Bade- oder Ankleidezimmer.»

Wer sich sein Traumhaus baut oder eine Wohnung umgestaltet, sucht Komfort und Intimsphäre. Das gilt auch bei der Fassadengestaltung: «Hatten die Nachbarn oft von der Straße aus einen guten Einblick hinter die Fassade, wird nun mehr darauf geachtet, zuhause von fremden Blicken abgeschirmt zu sein. Die Häuser sind nun eher zum Garten geöffnet», berichtet Strotz. Doch die geschlossene Gestaltung hat nichts damit zu tun, dass sich die Hausbauer von jeglichem Zusammenleben abschotten wollen: «Eine zum Wohnzimmer offene Küche ist nützlich, wenn Freunde in einem gemütlichen Rahmen zu Besuch sind», so der Experte.

Die Besucher der Herbstmesse haben die Pläne für ihr Zuhause oft schon im Kopf, bevor sie sich an den Messeständen beraten lassen, weiß Luxexpo-Direktor Jean-Michel Collignon. «Sie sind auch bereit, für Qualität einen entsprechenden Preis zu zahlen. Sonderangebote, um die sich in anderen Ländern gerissen wird, laufen bei uns weniger gut.»

(L'essentiel Online/Séverine Goffin)