Hotel RoyalWerden Mitarbeiter nur vorübergehend entlassen?
LUXEMBURG - Bis zu ein Drittel der Mitarbeiter müssen gehen, heißt es in einem Memo des Hotels «Royal». Jetzt sagt der Chef: Die Leute könnten vielleicht wiederkommen.

Das Nobelhotel «Royal» will bis zu 73 Mitarbeiter entlassen.
L'essentiel/Jean-Michel HennebertNach Informationen von L’essentiel wollen die Betreiber des 5-Sterne-Hotels «Le Royal» in Luxemburg-Stadt zwischen 50 und 73 ihrer 202 Mitarbeiter entlassen. Die Entlassungswelle geht einher mit dem Beginn von Renovierungsarbeiten, bei denen das gesamte Gebäude am Boulevard Royal in der Hauptstadt umgebaut werden soll. Die Arbeiten betreffen vor allem die Zimmer, von denen einige bis September 2015 nicht genutzt werden können.
«Diese Arbeiten zwingen uns zu einer Umstrukturierung. Wir sind entschlossen, die Mitarbeitern im Rahmen eines Sozialplans zu unterstützen, um alternative Lösungen zu finden und die Zahl von Entlassungen zu reduzieren» - das schreibt die Personalabteilung in einem internen Memo. Die Mitarbeiter zeigen sich von den Plänen des Hotels dennoch geschockt – sie können nicht verstehen, warum Renovierungsarbeiten zu Entlassungen führen sollen.
Gewerkschaften äußern Unverständnis
Dasselbe Unverständnis äußern die Gewerkschaften, die sagen, dass sie bisher nicht mit der Hotelleitung sprechen konnten. Ein erstes Treffen zwischen der OBGL, die von den Mitarbeitern das Mandat erhalten hat, soll am Freitagmorgen stattfinden. 17 Tage, bevor die Renovierungsarbeiten am 1. Dezember beginnen. «Warum wurde der Dialog nicht vorher aufgenommen? Und warum werden Leute entlassen, wenn im nächsten Jahr, wenn der Normalbetrieb wieder aufgenommen wird, wieder welche eingestellt werden sollen?», fragt Romain Daubenfeld, verantwortlich für den Hotelsektor bei der OGBL. «Wenn es Arbeiten gibt, ist auch Geld da. Wir werden das nicht dulden.»
Die Hotelleitung wollte sich am Donnerstagmorgen auf Anfrage von L’essentiel nicht direkt äußern. Generaldirektor Philippe Scheffer veröffentlichte am Mittag jedoch ein Statement, indem er den Beginn der Arbeiten im Dezember bestätigt. Die sollen «mindestens bis September 2015» dauern. Zudem schreibt Scheffer, dass die Stellenstreichungen weniger als fünf Prozent der Stellen betreffen würde. Diese Stellen hätten aber sowieso «früher oder später» gestrichen werden müssen.
Werden die Posten nur vorübergehend abgeschafft?
Andere Posten sollen nur vorübergehend abgeschafft werden – so lange «ein Teil des Etablissements bis Oktober 2015 geschlossen bleibt», schreibt Scheffer. Die Arbeitnehmer, die unter diese Regelung fallen würden, bekämen Sozialleistungen und das Versprechen, bei den Neueinstellungen im nächsten Jahr bevorzugt behandelt zu werden. Die Mitteilung schließt mit den Worten, dass die «Diskussionen jedoch erst beginnen» würden.
(Pierre Théobald/L'essentiel)