In Luxemburg«Wir kümmern uns um den Planeten»
LUXEMBURG - Eddy Platt, ein Engländer, der in Marseille wohnhaft ist, trampt 8000 Kilometer um die Leute zu motivieren, ihren Müll zu entsorgen.

Alles fing mit einer harmlosen Getränkedose vor zwei Jahren, im August 2015, an. «Ich postete ein Foto auf Instagram, auf dem ich gerade dabei war eine Dose aufzuheben und wegzuschmeißen». Viele haben auf «Gefällt mir geklickt» und mir Fotos zugeschickt auf sie auch Müll aufsammelten. Das war wie ein Schneeballeffekt», erklärt Eddy Platt, ein Engländer, der in Marseille lebt. Seitdem haben es ihm 160.000 Menschen nachgemacht und heben in ihren Heimatländern, in Frankreich, England, Florida oder in der Schweiz, Abfall auf. «Wir kümmern uns mit 160.000 Leuten um den Planeten, das ist enorm. Es motiviert mich ungeheur, dass es nun weltweit verbreitetet ist», sagt Eddy; der nun Präsident der Vereinigung «1 déchet par jour» (Ein Abfall pro Tag) geworden ist.
Oft posten die Leute ihre Bilder in den sozialen Netzwerken mit dem hashtag #1dechetparjour oder, auf englisch #1pieceofrubbish. Dann nominieren sie Freunde, um sie zu ermutigen, das gleiche zu tun. Die Bürger dazu auffordern Müll einzusammeln, ist das Ziel seiner Auto-Stop-Reise, die er diesen Sommer begonnen hat. 8000 Kilometer legt er zurück, schläft in seiner Hängematte und sucht den Kontakt zu den Einwohner Frankreichs und seinen Nachbarländern. Am Donnerstag war er in Luxemburg, wo er auch die Umweltministerin Carole Dieschbourg getroffen hat.
«Könnt ihr euch dazu bewegen?»
«Ich will die Leute dazu motivieren, zumindest ein Teil Abfall am Tag aufzuheben. Auch die, die nichts verschmutzen und ihren Müll ordnungsgerecht entsorgen», beteuert Eddy, der Gäste auf Restaurantterassen, Passanten und Touristen anspricht. «Ich will den Leuten sagen "das ist für deine Mutter. Und für das Mittelmeer. UNd das schwarze Meer". Es gibt in den Ozeanen mehr Plastikabfälle als Fische. Das ist furchtbar. Eine 500 ml-Plastikflasche zesetzt sich in 10.000 kleine Stückchen. Ein einfacher Zigarettenstummel verschmutzt 500 Liter Wasser. Die Menschen wissen das nicht und ich will es ihnen sagen».
Auf seiner Reise sammelt Eddy, der ein Businessenglish-Coach ist, mit den Menschen und den Kindern, denen er begegnet, zusammen Abfälle ein. «In Zukunft müssen wir unsere Kinder mit einem anderen Umweltbewusstsein erziehen. Aber ebenso müssen wir auch, den Idioten, der sein Picknick am Strad liegen lässt oder der seinen Müll aus dem Autofenster wirft, sensibilisieren. Die Dringlichkeit ist da. Wir alle sind Verbraucher, also alle schuldig, alle betroffen, aber auch alle fähig, etwas zu tun».
Und der Maßnahmen willens ruft Eddy, der von sich selbst sagt, dass er «nicht öko, sondern nur Bürger» sei, die Luxemburger dazu auf, ihr Land ein wenig aufzuräumen. «Ich möchte Serge Tonnar nominieren, Jean Asselborn, Gilles Muller, die Schleck-Brüder und Serge Kristen. Und ich frage alle Luxemburger: "cap' ou pas cap' de vous bouger?"(Könnt ihr euch dazu aufraffen?)».
Eddy fordert die Menschen auf, ihre Abfälle einzusammeln, wie hier bei sich zu Hause, in Marseille:
Le Luxembourg, pas si propre
Au Luxembourg aussi, les incivilités coûtent cher à l'environnement. Ainsi, la quantité annuelle de déchets ramassés est d'environ 216 kg par km le long des autoroutes et de 103 kg sur les routes nationales.