Luxair – «Wir nehmen den Vulkanausbruch ernst»

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Luxair«Wir nehmen den Vulkanausbruch ernst»

LUXEMBURG - Die Aschewolke des isländischen Vulkans Grimsvötn wird in den nächsten Tagen Westeuropa erreichen. Wird es wieder ein Flugchaos geben? Luxair bleibt in Alarmbereitschaft.

Nach dem neuen Ausbruch eines isländischen Vulkans gibt es noch keine Entwarnung für den Flugverkehr in Europa. Die Europäische Flugsicherheitsbehörde Eurocontrol geht davon aus, dass sich die Aschewolke in den kommenden Tagen in Richtung Europa bewegt. Am Montag und Dienstag sei aber nicht mit Sperrungen des Luftraums zu rechnen. Am Montag spuckte der Vulkan Grímsvötn weiter Asche. Bisher wurden nur in Island Flughäfen gesperrt. Vor einem Jahr hatte der Ausbruch des Eyjafjallajökulls auf Island wochenlang den internationalen Flugverkehr lahmgelegt.

Nach Angaben von Eurocontrol wird die Aschewolke voraussichtlich am Dienstag den Norden Schottlands erreichen. «Wenn der Vulkanausstoß mit der gleichen Intensität weitergeht, könnte die Wolke den Westen Frankreichs und den Norden Spaniens am Donnerstag erreichen», hieß es in der Mitteilung.

«Besseres Krisenmanagement»

Professor Ulrich Schumann vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Köln sagte: «Wenn der Vulkan Mitte der Woche noch aktiv ist, könnte es die Asche nach Europa tragen und so zu einer größeren Beeinträchtigung des Luftverkehrs am Wochenende kommen. Aber das weiß eben noch keiner. Es kann auch sein, dass die Partikel doch schon vorher runterfallen.»

Die EU-Kommission schränkte ein: «Es gibt wesentliche Unterschiede», sagte die Sprecherin von EU-Verkehrskommissar Siim Kallas in Brüssel. «Es weht weniger Wind, die Aschepartikel sind dicker und fallen schneller zu Boden und wir haben ein besseres Krisenmanagement.»

Grenzwerte besser festgelegt

Jeder Staat entscheidet selbst darüber, ob er seinen Luftraum schließt. Teile des Luftraums über Grönland wurden gesperrt, so dass Flüge nach Dänemark ausfielen. In Norwegen wurden Ambulanz-Flüge vom Festland nach Spitzbergen ausgesetzt.

Im Frühling 2010 hatte der Eyjafjallajökull mit seiner Asche wochenlang den internationalen Flugverkehr lahmgelegt. 100 000 Flüge fielen laut EU-Behörde in Europa aus, mehr als 10 Millionen Passagiere konnten nicht reisen. Damals fehlten Grenzwerte für die Aschekonzentrationen in der Atmosphäre - inzwischen gibt es drei Zonen. Allerdings monieren Fluggesellschaften, dass es nach wie vor keinen einheitlichen, absoluten Grenzwert gibt, bei dem alle Flugzeuge am Boden bleiben müssen.

10 Kilometer hoch

Der Grímsvötn war am Samstag ausgebrochen, der Vulkan schleuderte seine Asche mehr als 20 Kilometer hoch in die Luft. «Der Ausbruch geht weiter», sagte der Geophysiker Einar Kjartansson vom Meteorologischen Institut Island. Die Aschesäule über dem Vulkan habe inzwischen eine Höhe von schätzungsweise 10 Kilometern.

Die Asche sei über großen Teilen des Landes heruntergekommen, auch die Hauptstadt Reykjavik sei betroffen, sagte der Geophysiker. Bewohner wurden aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu lassen. Der Grímsvötn war zuletzt 2004 ausgebrochen. Er liegt unter dem größten Gletscher Islands, dem Vatnajökull.

L'essentiel Online mit dpa

Luxair in Alarmbereitschaft

«Es ist schwer vorherzusehen, wie sich die Situation entwickeln wird. Wir nehmen diesen Vulkanausbruch aber sehr ernst», erklärt Luxair-Sprecher Yves Hoffmann auf Nachfrage von L'essentiel Online. Im schlimmsten Fall sei je nach Stärke des Ausbruchs und Wetter mit Luftraumsperrungen zu rechnen, so Hoffmann.

«Die Situation ändert sich ständig, wir bleiben in Alarmbereitschaft, um die neusten Empfehlungen der zuständigen Behörden befolgen zu können.»

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