Tattoo, Piercing & Co.«Wir wollen die schwarzen Schafe erwischen»
LUXEMBURG - Nun ist es amtlich: Im Großherzogtum werden gesetzliche Vorschriften für Körperschmuck und die Künstler in dieser Branche eingeführt.

Gesundheitsministerin Lydia Mutsch präsentierte die neuen Regeln in Luxemburg für Piercings, Tattoos & Co.
hejEin Tribal auf dem Oberarm, das Geburtsdatum auf dem Schulterblatt, eine Rose am Knöchel - Tattoos sind heutzutage keine Seltenheit mehr und von der Gesellschaft akzeptiert. Doch was ist, wenn der Tätowierer pfuscht? Wenn er unsauber arbeitet? Hierzu gab es in Luxemburg bislang keine gesetzliche Grundlage. Wie bereits Ende Juli angekündigt, wird sich das nun ändern. Die Tätowierer müssen ihre Aktivitäten anmelden. Gesundheitsministerin Lydia Mutsch (LSAP) stellte am Freitag die neuen Vorschriften vor. «Wir wissen, dass die meisten Leute in den Studios gewissenhaft arbeiten. Uns geht es darum, die schwarzen Schafe zu erwischen», erklärte Mutsch.
Die Regeln betreffen vor allem die Hygiene. Von den benutzten Materialien über die Abfallentsorgung bis Hygiene-Seminare für die Künstler ist künftig alles reglementiert. «Wir wollen die Gefahren für Infektionen wie HIV oder Hepatitis dadurch minimieren», sagte Mutsch. Außerdem ist ein Vorabgespräch dringend erforderlich.
Einschränkungen für Jugendliche
Jugendliche unter 18 Jahren benötigen in Zukunft die Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten, wenn sie sich ein Tattoo oder ein Piercing stechen lassen wollen. Brandings und Cuttings sind für Minderjährige im Großherzogtum nun gänzlich verboten.
Auch für Sonnenstudios gelten neue Regeln. Die UV-Bestrahlung ist für Minderjährigen jetzt tabu. Zudem gilt hier ebenfalls künftig eine Informationspflicht über die Gefahren der Sonnenbank. Des Weiteren darf das Lasern zu Schönheitszwecken (Falten, Tattoo-Entfernung, etc.) nur noch von Medizinern durchgeführt werden.
(hej/L'essentiel)