Rotes Kreuz Luxemburg«Wir wollten ihre Gesundheit nicht gefährden»
LUXEMBURG – Weltweit meldet das Rote Kreuz eine wachsende Hilfsbereitschaft. Auch in Luxemburg. Doch für die Hilfsorganisation hatte die Gesundheit der Ehrenamtlichen Vorrang.

Auch in Luxemburg hat die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung mit der Corona-Pandemie zugenommen.
Editpress/Julien GarroyBei allen negativen Begleiterscheinungen, die die Corona-Pandemie mit sich bringt, sie fördert auch das Gute im Menschen zutage. So meldet die Föderation der Rotkreuz- und Halbmondgesellschaften (IFRC) diese Woche eine beispiellose Hilfsbereitschaft der Menschen als Reaktion auf die humanitären Herausforderungen in diesem Jahr – und einen Zulauf von mehr als 200.000 ehrenamtlichen Helfern über den gesamten Globus: Ob in den USA, Italien, Kenia oder Kirgistan, überall hatten die Menschen offenbar das Bedürfnis, zu helfen.
Diesen Trend kann auch das Rote Kreuz in Luxemburg bestätigen. «Viele Menschen haben uns kontaktiert, um uns zu unterstützen», erklärt Vincent Ruck aus der Kommunikationsabteilung der Hilfsorganisation in Luxemburg auf Anfrage von L'essentiel. Allerdings habe man beschlossen, seine ehrenamtlichen Helfer aus Gesundheitsgründen zurückzuziehen. «Es kam einfach nicht infrage, ihre Gesundheit zu gefährden», erklärt Ruck, zumal ein nicht unerheblicher Teil der Freiwilligen zur gefährdeten Bevölkerungsgruppe gehöre.
« Die Resonanz war überwältigend »
Doch das große Engagement zeigt sich im Großherzogtum vor allem bei den Blutspenden. Zwar liegen dem Roten Kreuz nach eigenen Angaben noch keine konkreten Zahlen für das ganze Jahr vor, doch insgesamt «war die Resonanz überwältigend», sagt Ruck. Demnach registrierte die Hilfsorganisation alleine in den zwei Wochen zwischen dem 20. März und dem 2. April diesen Jahres 1786 neue Blutspender – also 30 Prozent mehr als im ganzen vergangenen Jahr.
Bezüglich der Spenden fällt das bisherige Fazit des «croix-rouges luxembourgeoise» gemischt aus: Einerseits habe man eine bemerkenswerte Mobilisierung feststellen können – sowohl in der Bevölkerung Luxemburgs als auch bei Unternehmen. Dies betreffe finanzielle Spenden ebenso wie Sachspenden in Form von Lebensmitteln oder etwa Tablets für isolierte Menschen. «Die in diesem Jahr gesammelten Spenden werden erheblich sein», erklärt Ruck. Andererseits gibt er zu, dass etwa die Spendenaktion, die organisiert wurde, um den im März abgesagten «Mois du Don» zu «ersetzen», nicht so viel gebracht habe wie etwa im vergangenen Jahr.
(aub/L'essentiel)