CES fordert«Wohnungspolitik muss oberste Priorität haben»
LUXEMBURG - Der Luxemburger Wirtschafts- und Sozialrat CES fordert, Wohnungspolitik zu reformieren. Die Frage nach bezahlbarem Wohnraum soll Priorität haben.
Während die Parteien ihre Verhandlungen über eine neue Regierung nach den Wahlen aufnehmen, wird das Thema ‚Wohnungspolitik‘ auf die lange Bank geschoben. Doch müsste die Frage nach bezahlbarem Wohnraum für jeden in Luxemburg zu einer Priorität werden, ist Gary Kniep, Präsident des Wirtschafts- und Sozialrates (Conseil économique et social – CES) überzeugt. Das Beratungsgremium hat am Montag seine Lösungen für das Wohnungsproblem in Luxemburg vorgestellt.
So schlägt der CES vor, das Angebot an bebaubaren Grundstücken zu erweitern und so die Ballungsräume rund um die Städte zu vergrößern. Auf der 3‘018 Hektar großen Fläche, die zurzeit für Wohnungsbau zur Verfügung steht, können bis 2030 lediglich 50'000 Wohnungen gebaut werden. Um den Bedürfnissen der wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, sollten jedoch 80‘000 neue Wohnungen entstehen, so der CES. Der Wirtschafts- und Sozialrat empfiehlt deswegen, alle staatlichen Hilfen, die bis jetzt an die Kommunen oder Privatpersonen gezahlt wurden, noch einmal neu zu überdenken.
Mehr in die Höhe bauen
Ein weiterer Punkt, den der CES als Lösung gegen die Situation mit Wohnungspolitik in Luxemburg sieht, ist die Steigerung «der Wohndichte». Im Klartext: Mehr in die Höhe bauen und Wohnungen auf verschiedenen Parzellen entstehen lassen. Ein Vorschlag, der einer Änderung in kommunalen Bebauungsplänen bedarf, die häufig eine Konstruktion über mehrere Etagen unterbinden. Der CES strebt ebenfalls an, die Zahl der Sozialwohnungen zu vergrößern. Letztere sollten «einer Bevölkerungsgruppe zugänglich sein, die von Armut bedroht ist», so CES- Präsident Kniep.
Bereits im Juni hatte der scheidende Minister für Wohnungsbau, Marco Schank (CSV), ein Gesetzesprojekt bei der Abgeordnetenkammer eingereicht, das den Zugang zu Wohnungen – ob zum Kauf oder zur Miete – vereinfachen sollte. Der Gesetzesentwurf wurde anschließend an die zuständige Wohnungskommission weitergeleitet, ohne von Abgeordneten angenommen zu werden.
(Jmh/L'essentiel Online mit th)