Nepal – Wucht des Bebens zerstört Weltkulturerbe

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NepalWucht des Bebens zerstört Weltkulturerbe

Im Tal von Kathmandu reihen sich sieben Weltkulturdenkmäler aneinander. Vieles ist nach dem Erdbeben nicht wiederzuerkennen.

Debris lie at Durbar Square after an earthquake in Kathmandu, Nepal, Saturday, April 25, 2015. A strong magnitude-7.9 earthquake shook Nepal's capital and the densely populated Kathmandu Valley before noon Saturday, causing extensive damage with toppled walls and collapsed buildings, officials said. (AP Photo/ Niranjan Shrestha)

Debris lie at Durbar Square after an earthquake in Kathmandu, Nepal, Saturday, April 25, 2015. A strong magnitude-7.9 earthquake shook Nepal's capital and the densely populated Kathmandu Valley before noon Saturday, causing extensive damage with toppled walls and collapsed buildings, officials said. (AP Photo/ Niranjan Shrestha)

Keystone/Niranjan Shrestha

Das Erdbeben in Nepal hat auch das kulturelle und spirituelle Herz des Landes schwer beschädigt. Im Tal von Kathmandu reihen sich auf wenigen Kilometern sieben Weltkulturdenkmäler aneinander.

Die vier kunstvoll erbauten Tempel und drei Paläste, die im Jahr 2006 von der UNESCO in das kulturelle Erbe der Menschheit aufgenommen wurden, zeugen von der tief religiösen und politischen Geschichte des armen Himalaya-Staates.

Hinduismus und Buddhismus breiteten sich über die Jahrhunderte in Nepal aus und führten etwa vom 5. Jahrhundert an zu prächtigen Tempeln.

In den Palästen auf dem Durbar-Platz in Kathmandu, dem Durbar-Platz in Bhaktapur und Durbar-Platz in Patan wohnten einst Königsfamilien. Erst Ende 2007 schafften die Nepalesen die Monarchie ab und riefen im Folgejahr die Republik aus.

Zu den Attraktionen in der Hauptstadt Kathmandu gehörte bis zum Erdbeben der neunstöckige, 62 Meter hohe Dharahara-Turm. Das Bauwerk stürzte in sich zusammen. Nur noch wenige Meter ragt jetzt ein Gerüst in den Himmel.

Schon das schwere Erdbeben von 1934 hatte den 1826 erbauten Turm mit einst zwölf Stockwerken zerstört und weitere der architektonischen Schätze in dem Tal schwer beschädigt.

Helfer versuchten am Samstag die etwa 50 Menschen zu bergen, die unter den Trümmern des Dharahara-Turms verschüttet lagen, wie ein Fernsehsender meldete. Oben auf dem Bauwerk war ein Shiva Schrein, den Einheimische und Touristen besuchten, wie Sujoy Das berichtete, Autor eines Reiseführers von «Lonely Planet» über Nepal.

Shiva - der «Glückverheißende» - ist einer der wichtigsten Götter des Hinduismus. Der Religion gehören heute etwa 80 Prozent der Nepalesen an.

Auch auf dem Durbar-Platz in Kathmandu steht fast nichts mehr. Der Platz im Zentrum Kathmandus sei nicht mehr wiederzuerkennen, berichtete der Autor Kashish Das Shrestha. Er twitterte Bilder, auf denen nur noch Holzhaufen zu sehen sind, wo einst historische Gebäude standen.

Die Tempelanlage Swayambhunath - auch bekannt als Affentempel - im Westen von Kathmandu ist ebenfalls vom Erdbeben betroffen. Für die Buddhisten in Nepal ist es ein spirituelles Zentrum. Religiöse Feste fanden hier statt, Mönche und Pilger waren allgegenwärtig. Swayambhunath war auch eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt.

Neben Kathmandu mit seinen Weltkulturerbestätten der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur, zieht besonders die Hochgebirgslandschaft an der Grenze zu Tibet Urlauber an. Zu den beliebtesten Trekking-Routen gehört der Weg zum Mount Everest, mit 8848 Metern der höchste Berg der Erde.

(L'essentiel/sda)

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