«Gesäis de mech?»: Zunehmende Verkehrsunfälle mit Radfahrern lassen die Regierung umdenken

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«Gesäis de mech?»Zunehmende Verkehrsunfälle mit Radfahrern lassen die Regierung umdenken

LUXEMBURG – Das Ministerium für Mobilität und Verkehrssicherheit hat am heutigen Freitag eine neue Kampagne vorgestellt, die die Verkehrssicherheit für Fahrradfahrer verbessern soll. Unter anderem soll ein Bußgeld für zu nahes Überholen dieser eingeführt werden.

Nicolas Chauty
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Nicolas Chauty
Zu nahes Überholen von Fahrradfahrern soll künftig mit einem Bußgeld von 74 Euro bestraft werden.

Zu nahes Überholen von Fahrradfahrern soll künftig mit einem Bußgeld von 74 Euro bestraft werden.

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Seit einigen Jahren ist bei Unfällen, an denen Fahrradfahrer beteiligt sind, ein trauriger Aufwärtstrend festzustellen. Zwar liegt es mitunter daran, dass die Anzahl an Fahrrädern im Großherzogtum explosionsartig – 2022 wurden über eine Million gezählt (+36,5 Prozent) – gestiegen ist, dennoch weist die Regierung auf besondere Vorsicht hin und will ein Bußgeld von 74 Euro für das zu nahe Überholen von Fahrrädern einführen.

Im Jahr 2022 wurden in Luxemburg 27 Radfahrer bei Unfällen schwer verletzt, eine Person verlor ihr Leben. Diese Zahlen liegen unter der traurigen Rekordbilanz von 2020 (35 Schwerverletzte und drei Tote), aber über allen Statistiken zwischen 2010 und 2020. Die neue Kampagne zur Straßenverkehrssicherheit, «Gesäis de mech?», die am 15. Mai beginnt, erinnert daran, dass beim Überholen eines Radfahrers ein Sicherheitsabstand von 1,5 Metern eingehalten werden muss. Dies gilt überall, sowohl in der Stadt als auch anderswo, so das luxemburgische Gesetz.

Vor allem in den Städten kann Fahrradfahren schnell gefährlich werden.

Vor allem in den Städten kann Fahrradfahren schnell gefährlich werden.

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François Bausch (Déi Gréng), Vize-Premier und Mobilitätsminister, stellte die neue Kampagne am heutigen Freitag vor. «Das Ziel ist, dass sich jeder der Verbindlichkeit dieser Maßnahme bewusst wird», erklärt er. Bis zum 31. Juli werden 45 Verkehrsschilder an den Straßenrändern des Großherzogtums aufgestellt, um alle Verkehrsteilnehmer, einschließlich der Radfahrer, zu sensibilisieren. Hinzu kommt eine ganze Reihe von Plakaten, die drei Monate lang im ganzen Land auf zahlreichen Medien zu sehen sein werden.

Dass die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr die Bevölkerung beschäftigt, zeigen auch immer wieder Petitionen zu diesem Thema. Vor einigen Wochen wurde gar vorgeschlagen, Radfahrer aus dem Straßenverkehr zu verbannen, um die Zahl der Unfälle zu verringern. Der Anwohner, der die Petition initiiert hatte, beklagte eine zu gefährliche Fahrbahnaufteilung in Luxemburg, wo es viele enge Straßen gebe. Parallel dazu schlug die Sécurité routière vor, das Tragen von Fahrradhelmen vorzuschreiben – ein Vorschlag, der sich bislang noch nicht durchgesetzt hat.

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