Atomkraftwerk: Plötzlich auch Reparaturen in Cattenom 2 geplant

Publiziert

AtomkraftwerkPlötzlich auch Reparaturen in Cattenom 2 geplant

CATTENOM – Wegen Rissen in Schweißnähten laufen an zwei Cattenom-Blöcken Reparaturen. Nun sollen offenbar auch an Block 2, der bisher außen vor war, Rohrteile ausgetauscht werden.

Miriam Meinecke
von
Miriam Meinecke
Zwei der vier Cattenom-Blöcke sind in Betrieb.

Zwei der vier Cattenom-Blöcke sind in Betrieb.

Editpress (Archiv)

Seit Anfang Dezember sind im Atomkraftwerk Cattenom wieder zwei Reaktorblöcke in Betrieb: Neben Block 2, der in den vergangenen Monaten als einziger von vieren nicht wegen Wartungsarbeiten und Korrosionsprüfungen abgeschaltet worden war, ist Block 4 wieder ans Netz gegangen. Dieser war laut der Überprüfungsergebnisse des Betreibers Électricité de France (EDF) im Oktober nicht von Spannungskorrosion betroffen.

Anders die Blöcke 3 und 1, bei denen sich mehrere Millimeter lange Risse beziehungsweise Spuren von Rissen an Schweißnähten in Leitungen des Notfallkühlsystems bestätigt hatten. Zum Stand der Reparaturen hieß es zu Beginn des Monats: «In der Produktionseinheit 3 wird die Phase der Wiedermontage und des Schweißens neuer Rohrleitungsabschnitte fortgesetzt, in der Produktionseinheit 1 beginnen die Teams mit den Arbeiten an zwei Schweißnähten.»

Reparaturen auch in Cattenom 2

Anscheinend stehen nun doch noch weitere Arbeiten an: Sowohl bei Block 1, den EDF ursprünglich schon im November vor den Reparaturen wieder hochfahren wollte, aber eine Absage der französischen Behörde für nukleare Sicherheit (ASN) bekam, als auch bei Block 2. Letzterer war diesbezüglich bisher gar kein Thema und sollte eigentlich erst im kommenden Frühjahr kontrolliert werden. EDF habe angekündigt, nun vorsorglich Rohrteile in den beiden Reaktorblöcken auszutauschen, berichtet der Saarländische Rundfunk am Dienstagabend. Was zu der Entscheidung geführt hat, habe der Betreiber nicht erklärt. Die Inbetriebnahme des dritten Blocks sei außerdem von Ende Februar auf Ende März verschoben worden, so de SR.

Roger Spautz von Greenpeace Luxembourg hatte in der Vergangenheit das Betreibervorgehen, zur Reparatur Rohrabschnitte auszutauschen, kritisiert. Es sei nicht auszuschließen, dass die Korrosionsprobleme in wenigen Jahren wieder auftauchten, da das gleiche Material und dieselbe Schweißmethode verwendet würden, wodurch das Grundproblem bei den Reaktoren mutmaßlich nicht gelöst werde.

Deine Meinung zählt

0 Kommentare
Kommentarfunktion geschlossen